Severed – Forest of the Dead

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Der Wald der Toten

Es ist mal wieder Zeit für einen schönen Zombiefilm. Und Severed – Forest of the Dead wird seinem Titel denn auch recht bald gerecht. Und was besonders dankbar auffällt: Es gibt einige richtig gute Schauspieler unter dem Kanonenfutter, dass da durch die Wälder flüchtet und sich der unbeholfenen Untoten erwehren muss.
Irgendwo in einem tiefen, finstren Wald demonstriert eine Gruppe Umweltschützer gegen das Abholzen ihrer grünen Freunde. Die Waldarbeiter vor Ort müssen sich also nicht nur mit ihrem gefährlichen Job herumplagen, sondern auch noch die lästigen Ökos ertragen. Was kaum einer der Anwesenden weiß (außer dem Forscher und Quotenfeigling Carter) ist, dass die Bäume zum schnelleren Wachsen genetisch verändert wurden. Als sich einer der Waldarbeiter verletzt und sich an den mutierten Bäumen infiziert, bricht die Hölle los.

Tyler (Paul Campbell), der Sohn des Firmenchefs, wird entsandt, um nach dem Rechten zu sehen, denn der Kontakt zur Basis ist abgebrochen. Doch er findet nur ein verwüstetes Camp vor. Und einen Waldarbeiter, der gerade einen Kollegen verspeist… Als Tyler Hals über Kopf ins Unterholz flieht, trifft er bald auf einige Überlebende, die sich in einem heruntergekommenen Verschlag verschanzt haben. Holzarbeiter und Umweltschützer, sich sonst spinnefeind, müssen sich zusammen raufen und gemeinsam einen Ausweg finden. Was sie nicht wissen; die Firma hat den Wald mittlerweile abriegeln lassen und macht mit Hubschraubern Jagd auf alles, was sich am Boden bewegt.

Tatsächlich hebt sich Severed – Forest of the Dead angenehm vom derzeitigen Durchschnitt an Splatter- und Zombiefilmen ab. Die Story ist nicht zu dumm und wirkt glaubhaft, die Darsteller sind fasst durchweg überdurchschnittlich und die Gore-Szenen sind auch nicht ohne. Doch es gibt auch Kritik zu vermelden. Als erstes fällt auf, das — vor allem zu Beginn — das Tempo recht lasch ist. Das liegt zum einen am trägen Schnitt, zum anderen wird eine Nebenhandlung losgetreten, die den Film unnötig streckt und niemandem nutzt. Ein strafferer Beginn hätte hier gut getan. Auch ist die Synchronisation bei manchen der Darsteller (vor allem bei der überflüssigen Rahmenhandlung) arg schwach. Die Sexszene nach einem der blutigen Scharmützel soll wohl als Kompensation der erlebten Traumata dienen. OK, kann man gelten lassen, wirkt aber deplaziert. Und auch der übermäßige Gebrauch des Shutter-Effekts (siehe zum Beispiel die Strandszenen bei Der Soldat James Ryan) wirkt sich irgendwann auf die Gesundheit des Zuschauers aus. Doch da gibt es noch die (unfreiwillige) Komik: Wenn diverse Ökoaktivisten, die sich an Bäume gekettet haben und von fleischfressenden Zombies attackiert werden, kommt man um ein Schmunzeln nicht herum.

Das war jetzt zwar etwas viel Kritik, doch sei gesagt, dass Severed – Forest of the Dead für Fans ein echter Leckerbissen ist. Make up, Effekte und Umsetzung gehen, bis auf das genannte Shuttern, absolut in Ordnung. Und das die Zombies auch mal wieder den Schleichgang eingelegt haben und nicht, wie bei 28 Days Later, rennen können, ist auch schön anzusehen.

Severed – Forest of the Dead

Es ist mal wieder Zeit für einen schönen Zombiefilm. Und Severed – Forest of the Dead wird seinem Titel denn auch recht bald gerecht.
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