Session 9

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Fear is a Place

In alten Gebäuden und Räumen lauert das Grauen – das wissen wir nicht nur aus der Kindheit, vor allem aus Dracula-Filmen, sondern auch aus neueren Filmen wie Blair Witch Project, Motel, Shrooms oder Sars Wars. In Session 9 ist es mal wieder die gute alte Psychiatrie, in der das unaussprechlich Böse lauert. Und Regisseur Brad Anderson (Der Maschinist) ist ein wirklich dunkler und bedrückender Horrorfilm gelungen.
Seit Jahren ist die Psychiatrie Denver State stillgelegt und rottet im Wald vor sich hin. Der gewaltige Bau soll nun renoviert werden, damit die Stadt die Räume nutzen kann. Bis das jedoch von statten gehen kann, muss das ganze Asbest raus. Der Job geht an das Team von Gordon (Peter Mullan) und Phil (David Caruso). Da Gordon mächtige Geldsorgen hat, verspricht er, den Laden in einer Woche klar Schiff gemacht zu haben, was für die Männer harte Doppelschichten in den dunklen Gängen des Hauses bedeutet. Es dauert nicht lange und das Grauen hält Einzug. Einer der Mitarbeiter stößt auf Tonbandaufnahmen der jungen Mary Hobbes, die an Persönlichkeitsspaltung leidet. In jeder freien Minute bunkert sich der Mann nun im Büro des Anstaltsleiters ein, um sich die grausigen Therapie-Bänder anzuhören. Und je näher er dabei der neunten Sitzung kommt, desto schlimmer wird alles. Es dauert nicht lange und der erste Mann verschwindet in den weitläufigen Kellern der Anstalt. Auch Chef Gordon wird bald in den Bann des Hauses gezogen, hört Stimmen, sieht Dinge… Der Alptraum ist nicht mehr aufzuhalten.

Session 9 bietet eine grandiose Ausstattung; die Räume der Anstalt sind voller liebevoller Details, was eine ganz eigene Atmosphäre aufkommen lässt. Man glaubt wirklich, dass hier vor kurzem noch Menschen eingeschlossen waren. Aber auch die Darsteller, jeder für sich exzellent gecastet, lassen sich vom Haus nicht an die Wand spielen und laufen zu Höchstform auf. Das der verstörende Film nichts für Leute ist, die Angst im Dunkeln haben, dürfte klar sein.

Session 9

In alten Gebäuden und Räumen lauert das Grauen – das wissen wir nicht nur aus der Kindheit, vor allem aus Dracula-Filmen, sondern auch aus neueren Filmen wie Blair Witch Project, Motel, Shrooms oder Sars Wars.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen