Seitengänge

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Es heißt, man hat schon Pferde kotzen sehen

Die französisch-deutsche Produktion befasst sich mit dem Reitsport, der Dressur von Pferden und der Leidenschaft, die alle Beteiligten für diese Form der Mensch-Tier-Interaktion besitzen. Allein, diese Passion wird nur in den wenigsten Momenten spürbar. Bruno Ganz vermag bisweilen, die Gefühlswelt seiner Figur spürbar werden zu lassen. Ansonsten herrscht jedoch gepflegte Langeweile.
Die Dressurlegende Franz Mann (Bruno Ganz) kümmert sich auf dem Gestüt von Josephine um die Pferde, die er ausbildet, damit sie später gewinnbringend verkauft werden können. Seine Leidenschaft für den Reitsport hat er aber schon längst verloren – bis er Gracieuse (Marina Hands) kennen lernt, die als Pflegerin auf dem Gestüt anfängt, aber heimlich ein Pferd trainiert, das von Mann schon längst abgeschrieben worden ist. Sie will ihm beweisen, dass sowohl in ihr als auch dem Pferd weit mehr steckt, als er gedacht hat.

Seitengänge mutet wie ein in die Jahre gekommener Fernsehfilm an. Er ist optisch unglaublich trist gestaltet, altbacken inszeniert und von einer bleiernen Schwere, die man vielleicht durchdringen kann, wenn man als Zuschauer eine große Affinität zu Pferden hat. Ist dem aber nicht der Fall, bleibt eine uninteressante Geschichte in einem Milieu, zu dem der Normalsterbliche ohnehin kaum Zugang hat. Es bedürfte einer starken, interessanten Geschichte, um den Zuschauer dennoch ins Geschehen zu ziehen, aber die ist hier nicht geboten. Stattdessen erlebt man mit, wie die Luxusprobleme wohlhabender Menschen aussehen, die in ihrem Snobismus erscheinen, als wären sie einem längst vergangenen Jahrhundert entstiegen.

Die Figuren bleiben banal, die Geschichte könnte trockener nicht präsentiert sein. 100 Minuten Laufzeit werden hier zur Geduldsprobe. So leblos wie Seitengänge war ein Film schon lange nicht mehr.

Seitengänge

Die französisch-deutsche Produktion befasst sich mit dem Reitsport, der Dressur von Pferden und der Leidenschaft, die alle Beteiligten für diese Form der Mensch-Tier-Interaktion besitzen. Allein, diese Passion wird nur in den wenigsten Momenten spürbar. Bruno Ganz vermag bisweilen, die Gefühlswelt seiner Figur spürbar werden zu lassen. Ansonsten herrscht jedoch gepflegte Langeweile.
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