Sars War - Tod allen Zombies!

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Fun-Splatter à la thai

„Wenn du mich hier lebend raus bringst, geh ich eine ganze Woche mit dir Essen und ins Kino.“, sagt die hübsche junge Liu zum Helden. Der Held erwidert: „Eigentlich will ich nur einmal mit dir schlafen.“, woraufhin die junge Frau antwortet, „OK. Aber nur einmal.“ Wer mit solchen Dialogen nichts anfangen kann, überspringt am Besten die nächsten Zeilen. Wer Trash mag, Filme wie den abgefahrenen Tokyo Zombie gut findet und mit Peter Jacksons Frühwerken Bad Taste und Braindead etwas anfangen kann, ist hier genau richtig.
SARS 4, ein mutiertes Virus, bedroht die Menschheit. In Thailand fühlt man sich jedoch sicher, glaubt man doch, dass die Epidemien im entfernten Afrika sich dort von selbst auslöschen werden. Kein Grund zur Panik also. Doch Pustekuchen. Ein Moskito schafft es in einer hübschen, Monty Phyton-ähnlichen Kollage, bis nach Bangkok. Und hier nimmt das Unheil seinen lauf. In einem Hochhaus breitet sich das Virus rasendschnell aus, Infizierte verwandeln sich kurz nach ihrem Tod in blutgierige Zombies. Die Gesundheitsbehörde schottet das Hochhaus ab, spielt der versammelten Presse vor, dass alles unter Kontrolle sei. Im Gebäude ist jedoch auch das Versteck einer tumben Gangsterbande, die das Schulmädchen Liu entführt hat. Um die Kleine zu befreien, dringt die Kampfmaschine Khun in das Hochhaus ein. Da Khun nicht minder blöd ist, wie seine Gegner, liefert man sich gegenseitig eine Steilvorlage nach der anderen, um sich das Leben schwer zu machen oder um einfach nur Mist zu bauen. Als Khuns Meister Thep spürt, dass sein Schüler Hilfe braucht, dringt auch er in das Gebäude ein. Parallel dazu präsentiert eine gewisse Dr. Diana eine Anti-Zombie-Munition, die die SARS 4-Zombies erstarren lässt. Somit habe man schließlich genug Zeit, ihnen ein Gegenmittel zu verabreichen (die könnte man natürlich auch gleich verschießen, aber was soll’s). Die Dame in Lack und Leder dringt mit einem Sondereinsatzkommando in das Zombie-Hochhaus ein, doch stellt sich schnell heraus, dass die Zombiestarre nicht wirklich lange anhält. Und da sind immer noch die Gangster, die nach und nach zu Zombies verwandelt werden und buchstäblich Gift und Galle spucken. Das Gemetzel kann beginnen…

Khun: „Meister, ich brauche euren Wok.“ Meister Thep: „Und wie soll ich jetzt kochen? In Gummistiefeln?“ Khun: „Aber ich brauche ihn, um cool auszusehen…“. Was folgt ist ein kruder, aber großartiger Klamauk-Mix aus Romero Zitaten, Demoni von Lucio Fulci, den erwähnten Peter Jackson Filmen, Krieg der Sterne (Laserschwerte, deren Batterien versagen – genial!) und allem, was im Horror und Fantasy-Genre Rang und Namen hat. Tanz der Teufel wird ebenso lustvoll zitiert wie Tiger & Dragon, Anaconda oder Stirb langsam. Für Fun Splatter-Freunde ist SARS War – Tod allen Zombies ein wahres Fest. Warum die FSK dieses blut- und eingeweidetriefende Werk ab 16 freigegeben hat, ist dem Rezensenten jedoch ein Rätsel. Auch wenn die Gewalt durch Cartoon-Geräuschkulisse und überdreht agierende Darstellern entschärft wird, bleiben einige sehr harte Enthauptungsszenen und Verstümmelungen in Erinnerung.

Bild und Ton gehen in Ordnung, doch leider ist das Bild in manchen Momenten etwas dunkel geraten, wofür der eine oder andere Zuschauer wahrscheinlich dankbar sein wird. Die Synchronisation ist überraschend gut gelungen, was bei asiatischen Filmen ja eher selten der Fall ist.

Sars War - Tod allen Zombies!

„Wenn du mich hier lebend raus bringst, geh ich eine ganze Woche mit dir Essen und ins Kino.“, sagt die hübsche junge Liu zum Helden.
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