Samurai Commando - Mission 1549

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Mit dem Panzer ins Mittelalter

Es gibt Filmideen, die so abgefahren sind, dass man insgeheim hofft, dass die Macher sich bloß nicht verzetteln und das Letzte aus ihrem genialen Aufhänger rausholen. Samurai Commando kommt nah dran, an dieses Vorhaben. Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis eines der großen Hollywoodstudios das Remake anschiebt.
Kampfhubschrauber gegen mittelalterliche Samurai – verspricht das nicht einen Riesenspaß? Leider wurde die Story unnötig verkompliziert. Dennoch wird für Trash-Freunde und Fans des etwas unkonventionelleren Kinos ein großer Spaß geboten. Bei einem Manöver — geheimes Experiment inklusive — gerät eine Militäreinheit in eine Zeitschleife und verschwindet. Zwei Jahre später gelingt es, dass Phänomen zu wiederholen, denn man will nicht nur die Soldaten zurückholen, sondern auch völlig egoistisch die Erde retten. Denn ein gigantisches Schwarzes Loch droht alles zu verschlingen und die Antwort auf die Frage „Wie kann man das Loch stopfen?“ wird in der Vergangenheit, genauer im Jahre 1549 vermutet. Ein Trupp Soldaten in Begleitung zweier Spezialisten, die irgendwie der Operation von Nutzen sein können, wird also in die Vergangenheit entsannt. Tatsächlich findet man die Verschwundenen, doch die denken überhaupt nicht daran, wieder in die Heimat zurück zu reisen. Hat man sich hier doch dank der überlegenen Waffen und Ausrüstung eine ziemlich luxuriöse Existenz mit Palast, Samurai-Leibgarde und Ölraffinerie aufgebaut. Doch damit nicht genug: Der damalige Kommandant plant eine Bombe zu zünden, die einen Vulkanausbruch auslösen wird und somit das Antlitz der Erde für immer verändern und viele Menschen, in Vergangenheit und Gegenwart (bzw. Gegenwart und Zukunft) umbringen würde. So entbrennt zwischen den Neuankömmlingen, den neuen Herrschern und einer gewaltigen Samurai-Armee ein regelrechter Krieg.

OK, die digitalen Effekte pendeln zwischen äußerst gelungen und C64-Niveau und es gibt ein paar Längen, in denen erklärt, erklärt und erklärt wird. Dennoch ist Samurai Commando ein echter Partyfilm. Das die Soldaten bei der ersten Begegnung mit den Samurai ihre schützenden Panzerfahrzeuge verlassen, anstatt sie von dort aus bequem umzulegen, bleibt aber schleierhaft. Doch was kümmert es, wenn der Film einfach nur Spaß macht? Obwohl, etwas Ironie hätte Samurai Commando gut zu Gesicht gestanden. Wie in den unzähligen Godzilla-Filmen nimmt jeder der Akteure alles viel zu ernst.

Samurai Commando - Mission 1549

Es gibt Filmideen, die so abgefahren sind, dass man insgeheim hofft, dass die Macher sich bloß nicht verzetteln und das Letzte aus ihrem genialen Aufhänger rausholen.
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