Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht

Eine Filmkritik von Sophie Charlotte Rieger

Weil es für jede Frau einen sicheren Mann gibt

Die Bücher von Nicholas Sparks begeistern nicht nur Leseratten, sondern eignen sich auch überaus gut für die Kinoleinwand. Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht ist bereits die achte Verfilmung eines Sparks-Romans. Zudem handelt es sich nach Das Leuchten der Stille um die zweite Zusammenarbeit des US-amerikanischen Schriftstellers und des schwedischen Regisseurs Lasse Hallstöm. Ein Dreamteam? Gemeinsam ist den beiden in jedem Fall die Vorliebe für emotionale Geschichten von der großen Liebe sowie der – mal mehr, mal weniger dezente – Hauch romantischer Magie.
Und so geht es natürlich auch in Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht um die Liebe. Auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, beginnt die blutjunge und überaus attraktive Katie (Julianne Hough) in einer Kleinstadt South Carolinas ein neues Leben. Schnell gewinnt sie die Sympathie der kleinen Lexi (Mimi Kirkland) und ihres verwitweten und ebenfalls überaus attraktiven Vaters Alex (Josh Duhamel). Nur der kleine Josh (Noah Lomax) fremdelt zunächst, vermisst er doch sehr seine an Krebs verstorbene Mutter. Es kommt wie es kommen muss: Katie und Alex verlieben sich ineinander, doch just als die Wolken voller Geigen hängen, wird Katie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Haben die beiden dennoch eine Chance?

Aber natürlich haben sie das. Immerhin handelt es sich um die Verfilmung eines Romans von Nicholas Sparks. Schöne Menschen laufen durch ein idyllisches Setting, ergehen sich in latent übersteigerten Dramen und bestätigen uns letzten Endes in unserem naiven Glauben an das Gute. Daran ist nicht unbedingt etwas auszusetzen. So sehr wir uns auch gegen den beträchtlichen Kitsch-Anteil des Konzepts wehren, am Ende können uns Sparks und Hallström dann doch eine Träne oder zumindest einen Kloß im Hals abringen. Und so bekommt der Zuschauer genau das was erwartet: Gefühlskino wie aus dem Lehrbuch.

Auch wenn sich Autor und Regisseur bemühen, dem romantischen Plot durch Katies Vergangenheit eine düstere Komponente beizufügen, bleibt die Handlung von Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht recht vorhersehbar. Die Rückblenden offenbaren zu viele Details, um Katie ernsthaft als zwielichtige Gestalt erscheinen zu lassen. Ihre Geschichte liegt im Grunde, wenn auch unausgesprochen, von Beginn an auf der Hand. Zudem ist Hauptdarstellerin Julianne Hough zu glatt, um auch nur den leisesten Zweifel an der Integrität ihrer Figur aufkommen zu lassen. Als Love-Interest und Damsel in Distress funktioniert sie jedoch großartig und auch die Chemie zwischen ihr und Leinwand-Lover Duhamel kann überzeugen. Aber auch die Liebesgeschichte orientiert sich so stark an bekannten Motiven und Strukturen, dass wir sie nach den ersten zehn Filmminuten bereits in ihrer Gänze vorhersehen können. Statt die Annäherung aus den Charakteren zu entwickeln, bedienen sich Sparks und Hallström allzu tradierter Mechanismen wie „Plötzlicher Regen“ oder „Kind in Lebensgefahr“, um Katie und Alex zueinander zu führen. Das ist weder besonders einfallsreich noch wirklich ergreifend.

Auch die Figuren stellen eher melodramatische Stereotypen, als differenzierte Charaktere dar. Katies Vergangenheit ist von ihr ebenso abgeschnitten wie die Flashbacks von der Haupthandlung. Von Traumatisierung keine Spur – von den gelegentlichen nächtlichen Flashbacks abgesehen, sprüht Katie vor Lebensfreude und sieht dabei auch noch fantastisch aus. Als sich das Ausmaß ihrer Vorgeschichte offenbart, lässt sich dieses Drama nur schwer mit der strahlenden Person in Verbindung bringen. Ebenso wenig überzeugt Bösewicht Kevin Tierney (David Lyons), dem über seine Funktion als Übeltäter hinaus im Grunde keine Charakterzeichnung vergönnt ist. Das schmälert die Glaubwürdigkeit der Geschichte und hinterlässt einen bitteren Beigeschmack, wird hier doch eine sehr lebensnahe Tragödie entschärft und aufgehübscht.

Und so hat Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht seinem Publikum trotz Vorhersehbarkeit und mangelhafter Charakterzeichnung durchaus etwas zu bieten: Beruhigung. Wie schrecklich das Leben auch sein mag, es gibt immer einen sicheren Hafen (sprich: einen Mann), in den oder zu dem Frau sich flüchten kann. Ein Glück!

Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht

Die Bücher von Nicholas Sparks begeistern nicht nur Leseratten, sondern eignen sich auch überaus gut für die Kinoleinwand. „Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht“ ist bereits die achte Verfilmung eines Sparks-Romans. Zudem handelt es sich nach „Das Leuchten der Stille“ um die zweite Zusammenarbeit des US-amerikanischen Schriftstellers und des schwedischen Regisseurs Lasse Hallström. Ein Dreamteam? Gemeinsam ist den beiden in jedem Fall die Vorliebe für emotionale Geschichten von der großen Liebe sowie der – mal mehr, mal weniger dezente – Hauch romantischer Magie.
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Meinungen

Laura · 07.04.2013

Der Film ist selbst für mich zu schmalzig und endet ziemlich unrealistisch und abgedreht.