Romper Stomper

Eine Filmkritik von Peter Osteried

"Vergangenes ist vergangen"

20 Jahre ist es her, seit Geoffrey Wrights Romper Stomper debütierte. 20 Jahre, in denen Russell Crowe zu einem der großen Stars des Kinos geworden ist. Die Erstbesetzung für Skinhead Hando war er jedoch nicht. Eigentlich war Ben Mendelsohn in der Rolle besetzt, er wirkte mit geschorenem Kopf aber nicht angsteinflößend genug. Bei Russell Crowe kann man das sicherlich nicht behaupten.
Hando ist der Anführer einer Skinhead-Gruppe in Melbourne, die sich immer wieder mit den „Fidschis“, asiatischen Einwanderern, Kämpfe liefert. In der Gruppe kommt es jedoch zu immer stärkeren Spannungen, als die junge Frau Gabe zur Gruppe hinzukommt. Hando will Gabe für sich, aber sie liebt den schüchternen Davey. Die Situation eskaliert.

Romper Stomper war einer der ersten Filme, der sich mit der „Skinhead-Kultur“ befasste – wenn man das überhaupt so nennen will. Der Einblick in diese Welt ist heute noch so aktuell und verstörend wie zu Beginn der 90er Jahre. Das Magazin Premiere nannte Romper Stomper einen der 25 gefährlichsten Filme, die je gedreht wurden. Weil dem Film der Ruch anhängt, er würde das Skinhead-Dasein glorifizieren. Nichts könnte davon jedoch weiter entfernt sein. Wrights Film ergeht sich nicht in simpler Schwarzweißzeichnung, sondern wirft einen distanzierten Blick auf eine bestimmte Art von Menschenschlag, ohne sich in moralinsaurer Botschaft ergehen zu müssen. Wright lässt die Geschichte für sich sprechen. Kaum zu glauben, dass jemand mit klarem Verstand den Eindruck davontragen könnte, das Dasein als Skinhead sei cool. Der Film zeigt vielmehr, was die Konsequenzen eines gewaltvollen Lebens sind. Wer durch das Schwert lebt, wird durch das Schwert umkommen – oder durch eine Kugel in den Kopf.

Crowe ist furchterregend, nicht minder phantastisch ist jedoch Daniel Pollock, der mit subtiler Mimik den Schmerz seiner Figur greifbar macht. Für den getriebenen Davey gibt es eine Art von Happyend. Das wahre Leben imitierte die Kunst jedoch nicht. Der heroinabhängige Pollock, der mit Ko-Star Jacqueline McKenzie liiert war, warf sich kurz nach den Dreharbeiten vor einen Zug.

Romper Stomper ist rohes, kraftvolles Kino, das einen ungeschönten Blick auf Außenseiter wirft, ohne einen Erklärungsansatz bieten zu wollen, der die Skinheads und ihre Taten in gesellschaftlichen Kontext setzen würde. Das wären auch nur Plattitüden. Manchmal erklärt sich das Leben eben nicht selbst – es ist einfach, wie es ist.

Romper Stomper

20 Jahre ist es her, seit Geoffrey Wrights „Romper Stomper“ debütierte. 20 Jahre, in denen Russell Crowe zu einem der großen Stars des Kinos geworden ist. Die Erstbesetzung für Skinhead Hando war er jedoch nicht. Eigentlich war Ben Mendelsohn in der Rolle besetzt, er wirkte mit geschorenem Kopf aber nicht angsteinflößend genug. Bei Russell Crowe kann man das sicherlich nicht behaupten.
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