Recoil

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Die Schuldigen müssen mal wieder bestraft werden

Es ist, wie es immer ist, wenn ein einsamer Rächer in eine Stadt kommt, ein paar böse Buben aus dem Diesseits ins Jenseits befördert und noch gegen jede Menge mehr kämpfen muss. Das ist typisches B-Film-Territorium, das auch Recoil nicht aufbrechen kann. Alles wie gehabt, nur die Gesichter ändern sich. Hier ist es nun Steve Austin, früher Wrestler, heute Filmheld mit stoischer Miene, der dem Punisher Konkurrenz macht.
Austin ist Ryan Varrett, ein ehemaliger Polizist, dessen Familie ermordet wurde, weswegen er nun auf eigene Faust die Täter jagt. Nachdem er in der Kleinstadt Hope die ersten Biker erledigt hat, beginnt ein Kleinkrieg mit dem Rest des Clubs, der von Danny Trejo als Salgado angeführt wird. Am Ende prügeln sich die beiden Mini-Stars des Action-Films, was zwar halbwegs dynamisch aussieht, aber dennoch den letzten Rest Glaubwürdigkeit vernichtet, den der Film noch hatte. Denn dass der 68-jährige Trejo auch nur den Hauch einer Chance gegen den 20 Jahre jüngeren Austin hat, mag das Drehbuch so vorgeben, glaubhaft vermitteln kann der Film das jedoch nicht.

Im Grunde ist es erstaunlich, wieso ausgerechnet Wrestler solch erlesen schlechte Schauspieler sind. In ihrem Hauptberuf haben sie auch stets eine Rolle gespielt. Aber wenn es um Filme geht, kommt das große Versagen. Gegen Stone Cold Steve Austin nimmt sich Steven Seagal wie ein Schauspieler vom Schlage eines Orson Welles aus. Die bittere Wahrheit: Selbst ein Stück Holz besitzt mehr Ausdruckskraft.

Recoil ist im Rahmen dessen, was er sein will, passable 08/15-Unterhaltung, mit der sich die Zeit totschlagen lässt — wenn man keinerlei Ansprüche an diese Art von Film stellt. Einen Versuch, das selbstgewählte B-Film-Ghetto zu verlassen, unternimmt er jedoch nie. Es wird streng nach Schema F erzählt. Im Grunde hat man während des Sehens nonstop das Gefühl eines Déjà-vus.

Recoil

Es ist, wie es immer ist, wenn ein einsamer Rächer in eine Stadt kommt, ein paar böse Buben aus dem Diesseits ins Jenseits befördert und noch gegen jede Menge mehr kämpfen muss. Das ist typisches B-Film-Territorium, das auch „Recoil“ nicht aufbrechen kann. Alles wie gehabt, nur die Gesichter ändern sich. Hier ist es nun Steve Austin, früher Wrestler, heute Filmheld mit stoischer Miene, der dem Punisher Konkurrenz macht.
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