Psycho (1960)

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Keine Angst vor der Dusche

Seinerzeit zunächst kräftig von den Kritikern verunkt und gleichzeitig international ein grandioser Publikumserfolg zählt dieser Film längst zu den ganz großen Werken der Filmgeschichte: Psycho von Regie-Meister Alfred Hitchcock aus dem Jahre 1960. Dieser legendäre, reichlich zitierte Schwarzweiß-Schocker nach dem gleichnamigen Roman von Robert Bloch, der damals für vier Academy Awards nominiert war, hat innerhalb seiner nunmehr 50jährigen Rezeptionsgeschichte unzählige Analysen und Interpretationen beschäftigt, Inspirationen für Generationen von Filmemachern gestiftet und findet sich regelmäßig auf den unterschiedlichsten Listen bedeutender Filme ein. Und zwar absolut zu Recht, wie die sorgfältige Inszenierung dieses Meisterwerks auch heute noch beweist, die vor allem durch die sorgfältige Installation ihrer filigranen Details überzeugt.

Die aparte Sekretärin Marion Crane (Janet Leigh) nutzt ihre Mittagspause zu einem intimen Stelldichein mit ihrem Geliebten Sam Loomis (John Gavin), den sie nur allzu gern heiraten würde, anstatt sich gelegentlich heimlich auf die Schnelle mit ihm zu vergnügen, doch Sam, der in Kalifornien ein kleines Geschäft betreibt, plädiert auf fehlende Finanzen. Als Marion bald darauf beruflich die stattliche Summe von 40.000 Dollar in die Hände bekommt, erliegt sie der verlockenden Versuchung: Sie meldet sich bei der Arbeit krank, packt ein paar Sachen zusammen und macht sich mit dem unterschlagenen Geld in Richtung Kalifornien auf.

Doch bereits bei Abreise aus Phoenix in ihrem kleinen Wagen wird sie zufällig von ihrem Chef gesehen, und paranoide Panik bestimmt ihre Flucht, die sie schließlich durch die regnerische Dunkelheit zu einem Motel an der Landstraße führt. Dort empfängt sie der linkische Norman Bates (Anthony Perkins), der die gespenstische Herberge augenscheinlich mit seiner absonderlichen, tyrannischen Mutter leitet und ihr ein Zimmer für die Nacht vermietet. Nachdem sie gemeinsam mit Norman zu Abend gegessen hat, entspannt sich Marion und beschließt, das Geld am nächsten Tag wieder zurückzubringen. Und was nun folgt, ist als die berühmteste Duschszene aller Zeiten in die Filmgeschichte eingegangen …

Hinter all dem Kult, der um diesen kuriosen Klassiker gewoben wurde, verbirgt sich in der Tat ein ganz hervorragender Film, dessen Faszination sich einerseits zwar aus der Summe seiner akribisch inszenierten Einzelteile ergibt, andererseits aber wohl jener magischen Gestaltungskunst Alfred Hitchcocks entspringt, deren Geheimnisse sich wenn auch lüften, so doch letztlich nicht vollständig ergründen lassen.
 

Psycho (1960)

Seinerzeit zunächst kräftig von den Kritikern verunkt und gleichzeitig international ein grandioser Publikumserfolg zählt dieser Film längst zu den ganz großen Werken der Filmgeschichte: „Psycho“ von Regie-Meister Alfred Hitchcock aus dem Jahre 1960.

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