Planet der Affen: Revolution

Eine Filmkritik von Janosch Leuffen

Der nächste kraftvolle Akt des (W)Affentheaters

Mit Planet der Affen setzte Regisseur Franklin J. Schaffner 1968 den Grundstein für eine außergewöhnliche Science-Fiction-Filmserie. In den nächsten fünf Jahren folgten vier Fortsetzungen. 2001 inszenierte Tim Burton ein Remake mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle. Bei den Kritikern fiel die Frischzellenkur jedoch durch, weshalb auch der Reboot/das Prequel von Rupert Wyatt vor drei Jahren erst einmal Skepsis hervorrief. Doch überraschenderweise überzeugte die Vorgeschichte Journalisten und Zuschauer. Der direkte Nachfolger, für den Cloverfield-Inszenator Matt Reeves verantwortlich zeichnet, fällt nur unwesentlich schwächer aus und zeigt die realistischsten CGI-Affen, die es wohl bisher zu sehen gab.
Zehn Jahre sind vergangen, seitdem der sogenannte Affenvirus ausgebrochen ist und den größten Teil der Menschheit ausgerottet hat. Unter der Führung von Caesar (Andy Serkis) leben die Affen mittlerweile in den Baumwipfeln des Waldes, in denen Caesar damals aufgewachsen ist. Doch einige Menschen haben überlebt. Eine Gruppe um Malcolm (Jason Clarke) gerät bei einer Expedition eher zufällig auf das Affenvolk. Die gereizte Stimmung wird deeskaliert, indem ein Friedensabkommen geschlossen wird: Caesars Gemeinschaft erlaubt Malcolm und seiner Freundin Ellie (Keri Russell), ein Wasserkraftwerk für benötigten Strom zu reparieren, wenn die im Gegenzug ihre Waffen ablegen. Aber es bleibt nicht lange ruhig, denn Dreyfus (Gary Oldman) sieht in den Affen immer noch Feinde.

Sorgten die realistischen Affendarstellungen in Planet der Affen – Prevolution schon für staunende Blicke, wird der tricktechnische Level nun noch einmal angehoben. Dank des weiterentwickelten Motion-Capture-Verfahrens, das stereoskopische 3D-Aufnahmen in Außensets ermöglichte, lassen sich quasi keine Unterschiede mehr zwischen Animation und Wirklichkeit ausmachen. Hier hat Peter Jacksons Trickschmiede WETA einmal mehr eine herausragende Arbeit geleistet.

Doch die ganzen Effekte können diesen Grad der Perfektion nur erreichen, weil Andy Serkis die Technologie des „Mo-Caps“ wie kein Zweiter verinnerlicht hat. Serkis verleiht Caesar einerseits Ausdruck von Stärke und Macht, versteht es zudem, die verletzlichen und herzlichen Seiten sowie die charakterliche Entwicklung zu präsentieren (Caesar hat nun Kinder). Besonders im intensiven Anfangsteil, in dem eine knappe halbe Stunde lang überhaupt kein Mensch zu sehen ist und kaum ein Wort gesprochen wird, stellt Serkis sein Können eindrucksvoll unter Beweis. Es kommt nicht oft vor, dass ein Tier humaner erscheint als unsere eigene Spezies.

Obwohl das Szenario lediglich an zwei Schauplätzen spielt, kreiert Regisseur Matt Reeves eine düstere und dichte Atmosphäre. Seine Bildsprache ist einnehmend und die Leinwand wird auch durch den angenehmen 3D-Einsatz zum greifbaren Kriegsfeld. Planet der Affen – Revolution ist die logische Weiterführung der Ideen des Vorgängers. Reeves erzählt im Grunde eine Parabel auf aktuelle Situationen in der Welt, von denen man sich wünschte, sie würden nie geschehen. Somit entwickelt sich dieser unkonventionelle Blockbuster zu einem Beitrag über Rassendiskriminierung und Dilettantismus auf beiden Seiten.

Die Handlung, die gleich drei Autoren zu Papier brachten, kann die überwiegende Intensität nicht immer aufrecht halten. Im Mittelteil hängt die Geschichte etwas durch, auch einige (vermeidbare) Stereotypen haben den Weg ins Drehbuch gefunden. Der Verlauf des Kampfes zwischen Mensch und Menschenaffe ist vor allem im letzten Akt zu vorhersehbar und verschenkt dadurch Spannung. Diese Schwächen werden dank authentischer Protagonisten und der Bildgewalt, die den ersten Film tatsächlich in den Schatten stellt, weitgehend übertüncht. Reeves Reboot-Fortsetzung ist packendes und kraftvolles Actionkino mit ernstzunehmender Aussage.

Planet der Affen: Revolution

Mit „Planet der Affen“ setzte Regisseur Franklin J. Schaffner 1968 den Grundstein für eine außergewöhnliche Science-Fiction-Filmserie. In den nächsten fünf Jahren folgten vier Fortsetzungen. 2001 inszenierte Tim Burton ein Remake mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle. Bei den Kritikern fiel die Frischzellenkur jedoch durch, weshalb auch der Reboot/das Prequel von Rupert Wyatt vor drei Jahren erst einmal Skepsis hervorrief. Doch überraschenderweise überzeugte die Vorgeschichte Journalisten und Zuschauer. Der direkte Nachfolger, für den „Cloverfield“-Inszenator Matt Reeves verantwortlich zeichnet, fällt nur unwesentlich schwächer aus und zeigt die realistischsten CGI-Affen, die es wohl bisher zu sehen gab.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

Erkan Arduc · 17.08.2014

Einfach gut gemacht..sehr empfehlenswert..!

Olaf · 10.08.2014

Ich liebe die anderen Teile von 'Planet der Affen' sehr also denke ich der Teil ist einfach Bombe. Ich hörte auch der Film sei gut. ; D