Permanent Midnight – Voll auf Droge

Die Nöte eines Drehbuch-Junkies

Mit einer gehörigen Dosis rabenschwarzen Humors verfilmte Regisseur David Veloz die Bestseller-Autobiographie des erfolgreichen TV-Autors Jerry Stahl, der weltweit durch Serien wie CSI, ALF oder Twin Peaks bekannt wurde. Stahl selbst hat in diesem hochkarätig besetzten Drama einen kurzen Cameo-Auftritt.
Jerry (Ben Stiller) wird von einer hübschen Kundin direkt von seinem Fast-Food-Job zum Kaffee eingeladen und sie landen im Hotelzimmerbett. Kitty (Maria Bello) erkennt ihn sofort als Süchtigen auf Entzug und er erzählt, wie er als Autor für TV-Shows jede Menge verdiente und noch mehr für seine Drogen ausgab, die er sich im Krankenhausklo in die Venen spritzte, während seine Frau Sandra (Elizabeth Hurley) ihr Kind bekam. Sie hatte ihm, nachdem sie wegen der Green Card heirateten, einen ersten Job für die Außerirdischen-Puppen-Show „Mr. Chompers“ besorgt, wo er schließlich wegen chronischer Unzuverlässigkeit gefeuert wurde.

Permanent Midnight – Voll auf Droge ist ein handwerklich sauber konstruierter Trip in die Nöten eines Junkies, wie man ihn in allen Variationen schon zu sehen bekommen hat. Sehr ansprechend, aber sicherlich kein filmisches Meisterwerk, das in den Hollywood-Olymp aufgenommen werden sollte.

Auf einem guten Wege in eben jenen Olymp befindet sich jedoch der 41jährige Ben Stiller, der auch als Filmregisseur und Produzent agiert. Als Sohn eines Komiker-Ehepaares trat er schnell in die elterlichen Fußstapfen, drehte zahlreiche Kurzspots mit der Super 8-Kamera seines Vaters und hatte schon im Alter von zehn Jahren einen Auftritt in der Fernsehserie Kate McShane. Sein Studium brach er ab, um unter anderem eine Parodie auf den Film Die Farbe des Geldes, zu drehen, in dem er Tom Cruise persiflierte. 1987 wurde der Film von Saturday Night Live ausgestrahlt, was Stiller nationale Bekanntheit und eine Rolle in der Steven Spielberg-Produktion Das Reich der Sonne einbrachte.

1994 führte er Regie bei Reality Bites, wo er neben Winona Ryder und Ethan Hawke auch in einer Nebenrolle zu sehen war. Der Film über die Generation X floppte im Kino, wurde auf Video jedoch zum Kult. Zwei Jahre später führte er glücklos Regie bei Cable Guy mit Jim Carrey. In Flirting with Disaster (Regie: David O. Russell) von 1996 entwickelte Ben Stiller die Rolle des sympathischen Durchschnittstypen, der von einer Katastrophe in die nächste rutscht. Diesen Charakter perfektionierte er in seinen folgenden Filmen.

Seinen endgültigen Durchbruch schaffte Stiller 1998 mit Verrückt nach Mary. Zwei Jahre später hatte er einen weiteren großen Erfolg mit der Komödie Meine Braut, ihr Vater und ich, in dem man über ihn neben Robert De Niro lachen kann. Daran knüpfte er 2004 die Fortsetzung des Güte-Klamauks Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich, in dem neben der alten Besetzung auch Barbara Streisand und Dustin Hoffman zu bestaunen waren.

(Jean Lüdeke)

Permanent Midnight – Voll auf Droge

Mit einer gehörigen Dosis rabenschwarzen Humors verfilmte Regisseur David Veloz die Bestseller-Autobiographie des erfolgreichen TV-Autors Jerry Stahl.
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