Passion & Poetry - The Ballad Of Sam Peckinpah

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Einfach großartig: Endlich gibt es eine Art visuelles Nachschlagewerk über den Mann, ohne den es einen John Woo oder einen Tarantino nicht so gegeben hätte. Sam Peckinpah, der große Regisseur, der uns Filme wie The Wild Bunch, Die Killer-Elite oder Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia geschenkt hat. Ein Visionär, der die Filmsprache neu erfunden und revolutioniert hat. Das hinter dem Genie ein schwieriger Charakter stand, der massive Alkoholprobleme hatte, steht auf einem anderen Blatt. Und genau hier hin geht Passion & Poetry. Dahin wo es weh tut.
Dokumentarfilmer Mike Siegel nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise, auf deren Stationen er viele bekannte – und alte — Gesichter trifft. Neben Ernest Borgnine, James Coburne, Kris Kristofferson und Ali MacGraw, erinnern sich auch die „kleinen“ Weggefährten wie Assistenten und Teammitglieder an ihre abenteuerlichen Zeiten an der Seite dieses Outlaws. Da erinnert man sich an gemeinsame Gelage, an chaotische Drehs, bei denen schon mal für ein auf zwei Drehtage festgelegte kurze Szene, vier Wochen benötigt wurden.

Peckinpah, der als erster Zeitlupen und andere Tricksereien als dramaturgische Mittel benutzte, musst zeitlebens um jeden Film kämpfen. Trotz Erfolgen und Kritikerlob wurden ihm mehr als einmal seine fertigen Filme „weggenommen“ und umgeschnitten. So auch bei seinem Meilenstein The Wild Bunch. Immer musste er um sein Werk ringen, nicht immer gewann er. Seine Leitthemen waren schon immer unter anderem Männergemeinschaft und innere Zerrissenheit.

Der Schwerpunkt von Passion & Poetry lieg auf den zahlreichen erwähnten Interviews, die mit viel Hingabe, Lust und auch Wehmut gegeben werden. Bis dato unbekannte behind-the-scenes bilden den Hintergrund dieser außergewöhnlichen Dokumentation. Auf der zweiten DVD gibt es noch eine weitere, noch längere Dokumentation, weiteren Interviews und Infos über den Mann mit dem Bandana. Drehorte werden besucht, die Arbeit Siegels wird beleuchtet und ein hübsches Booklet gibt es auch noch. Diese Doppel-DVD ist wahrlich jeden Cent wert.

Passion & Poetry - The Ballad Of Sam Peckinpah

Einfach großartig: Endlich gibt es eine Art visuelles Nachschlagewerk über den Mann, ohne den es einen John Woo oder einen Tarantino nicht so gegeben hätte. Sam Peckinpah, der große Regisseur, der uns Filme wie „The Wild Bunch“, „Die Killer-Elite“ oder „Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia“ geschenkt hat.
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