Oliver Twist

Ein Weihnachtsklassiker

Es gibt Geschichten und Filme, die sind einfach nicht totzukriegen. Und Oliver Twist nach dem Roman von Charles Dickens ist mit Sicherheit eine dieser Geschichten. imdb.com kennt alleine 20 Verfilmungen dieses Stoffs und so fragt man sich, ob denn wirklich die 21. das ist, worauf die Welt gewartet hat. Doch ein Blick auf den Regisseur und die Darstellerriege lässt solche leichten Zweifel schnell verfliegen: Denn Roman Polanski und Schauspieler wie Ben Kingsley sowie eine ganze Reihe weiterer exzellenter Darsteller lassen einiges erwarten. Und zwar zu Recht.
Die Geschichte ist bekannt: Der kleine Oliver Twist (Barney Clark) wächst Mitte des 19. Jahrhunderts in einem trostlosen Waisenhaus auf. Die Bedingungen sind menschenunwürdig, und als sich Oliver über die schmale Kost beschwert, wird er kurzerhand an den Leichenbestatter Mr. Sowerberry (Michael Heath) als Lehrbub verkauft, wo es ihm freilich kaum besser ergeht. Das liegt vor allem an dem anderen Lehrling Noah Claypole (Chris Overton), der in dem gewitzten Jungen eine ernsthafte Konkurrenz vermutet und ihn lieber früher als später wieder loswerden will. Ein Vorhaben, das gelingt, denn nach einem Streit wird Oliver von seinem Lehrherren eingesperrt und fasst den Entschluss zu fliehen. Sein Ziel ist London, jene Metropole, die in den damaligen Zeiten als Inbegriff möglichen Reichtums gilt.

Als Oliver in der Hauptstadt des Empire ankommt, gerät er flugs in die Fänge des Halunken Fagin (Ben Kingsley), der über eine Armee von Straßenjungs herrscht, die er zu Taschendieben ausgebildet hat und für sich arbeiten lässt. Olivers krimineller Karriere ist allerdings kein allzu großes Glück beschieden, denn bereits bei seinem ersten Beutezug wird er erwischt. Doch der bestohlene Mr. Brownlow (Edward Hardwicke), ein feinsinniger und milder Buchhändler, setzt sich vor Gericht für den Waisenjungen ein und nimmt ihn schließlich sogar bei sich zuhause im vornehmen Pentonville auf – für Oliver das reinste Paradies. Sein Entschluss steht fest: Nie wieder will er zurück auf die Straße. Doch da hat er die Rechnung ohne seine Kumpanen gemacht.

Roman Polanskis Adaption der anrührenden Odyssee des kleinen Oliver Twist orientiert sich fast vollständig an der Romanvorlage und schafft es ganz nebenbei, sowohl die Geschichte Olivers als auch die Atmosphäre und die gesellschaftlichen Realitäten des 19. Jahrhunderts ohne unnötige Sentimentalitäten, aber mit viel Witz und Wärme zu erzählen. Mit gutem Gespür für Ausstattung und einer exzellenten Darstellerriege gelingt so die Wiederbelebung eines Klassikers und einer der schönsten Weihnachtsfilme um den kleinen Jungen, der nach wie vor nichts von seiner Faszination verloren hat.

Oliver Twist

Es gibt Geschichten und Filme, die sind einfach nicht totzukriegen. Und Oliver Twist nach dem Roman von Charles Dickens ist mit Sicherheit eine dieser Geschichten – gerade jetzt zur Weihnachtszeit.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

Martin Zopick · 27.08.2022

Von den 100 gefühlten Verfilmungen des Romans von Charles Dickens ist die von Roman Polanski (2005) nicht die Schlechteste. Der Stoff hat wohl seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts (1909) bis heute immer wieder Filmemacher interessiert. Und noch ist kein Ende abzusehen.
Dieser Film wird der Romanvorlage vollauf gerecht. Die Sozialkritik des Autors und die unbarmherzige und gnadenlose Gesellschaft der Zeit sind eindrucksvoll herausgearbeitet. Gut, dass Polanski den Antisemitismus weggelassen hat und mehr auf Spannung à la Hitchcock setzt. Hier gilt die Message Calvins: ‘Am Reichtum des Einzelnen kann man ablesen, ob Gott einen liebt und da Gott die Armen offenbar nicht liebt, warum soll der Staat oder die Gesellschaft tun?‘ Für Waisenkinder gab es nur das Armenhaus d.h. die Sklaverei. Mitten im Europa des frühen 19. Jahrhunderts.
Besonders das verwirrende Gewusel der Straßenszenen Londons ist beeindruckend. Die düstere Atmosphäre in braun-dunkelgrün gehalten wirkt besonders, wenn man den Kontrast zum farbenfreudigen Landleben dagegenhält.
Die (Unter)Welt des Oliver Twist (Barney Clark) wird von ganz fiesen Typen verkörpert, deren schmutzige Gesinnung an ihrer Kleidung gut zu erkennen ist: verkommen und verdreckt. Allen voran der Mörder Bill Sykes (Jamie Foreman) sowie sein Spezi Toby Crackit (Mark Strong). Die wenigen Guten, die bei Dickens nie fehlen dürfen sind Liz Smith als gute Alte sowie Nancy (Leanne Rowe) als Gangsterliebchen mit Herz. Nicht zu vergessen sein Ziehvater Mr. Brownlow (Edward Hardwicke), der Oliver am Ende in eine rosige Zukunft geleiten wird. Typisch Dickens!
Alle werden schauspielerisch überragt vom grandiosen Ben Kingsley als Fagin. Er laviert zwischen beiden Lagern: Geldgierig auf der einen Seite, ein Herz für Kinder auf der anderen.
So hat Polanski einen sozialkritischen, spannenden Krimi gemacht, der fast vergessen lässt, wie alt die Romanvorlage ist. Eine gelungen Literaturverfilmung.

^BlAcK · 22.08.2007

Der Film ist ganz ok

Jack Dawkins · 27.05.2007

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Das einzige, was mich ein wenig stört, ist, dass es so viel Gewalt in dem Film gibt, aber das ist im Buch ja auch nicht anders. Von mir bekommt der Film sechs Sterne!

Vivien Fuchs · 02.12.2006

Also ich fand den Film absolut meisterhaft. Der erste Film, von fünf Filmen, die ich bisher gesehn hab, der meiner Meinung nach wirklich Oliver Twist und seine Geschichte gezeigt hat, so wie sie auch im Buch erzählt wird. Ich denke mir Erwachsene, die das Buch mögen, werden auch den Film liebgewinnen, genauso ist er auch für Kinder geeignet, die das buch verkraften können. Zum ilm sonst: Die Schauspieler passen fantastisch, genau wie die Musik von Rachel Portman, die Hintergründe und Landschaften sind fabelhaft und die gesamte Stimmung ist genau die gleiche, die man beim Lesen des Buches hat. Außerdem ist den wahrscheinlich die allererste Verfilmung, die das unglaublich traurige Ende des Buches mitverfilmt hat. Alle anderen Filme verzichten auf dieses Ende.

roni · 24.11.2006

Also ich fand das buch sooooooo langweilig ( besonders das für 3 euro) aber der film is einfach hamma

Tina · 12.11.2006

Ich find Olli sooooooooo geil!!!!!!!!1

ArtfulDodger · 18.09.2006

Konnte den Film leider im Kino nicht sehen, aber Gott sei Dank gibt es ja jetzt die DVD. Mir bleibt nur eins zu sagen: GANZ GROSSES KINO!!!!

Anna · 01.08.2006

Der Film ist der beste denn ich je gesehen hab! Und außerdem bin ich voll in Barney Clark verknallt aber leider gibt es noch nicht viel über ihn!!!!!!!!!

mike · 13.07.2006

find das Buch und den Film klasse

Martin Schlu · 26.05.2006

Spätwerke von Altmeistern sind nicht immer zu toppen - nach dem "Pianisten" schien sich der Satz zu bewahrheiten. Mit diesem "Oliver Twist" hat Polanski gezeigt, daß er noch lange nicht zum alten Eisen gehört und nun hat er ein Problem: was kann er noch drehen?

Für mich einer der besten Filme, die ich bislang gesehen habe (es sind einige tausend zusammengekommen..)

Glückwunsch an Polanski und Bitte an den Verleih, nicht nur ein vernünftiges Making Of und eine vernünftige Biographie Polanskis zu erstellen, sondern die DVD auch bald auf den MArkt zu bringen.

MS

Jessica Eberle · 25.01.2006

cooler film 6 sterne

bernd · 16.01.2006

Ein großartiger Film, der einen von Anfang bis Ende fesselt. Polanski fährt ein tolles Panoptikum von skurillen Figuren auf, beginnend im Waisenhaus mit der Tafel- oder besser Fressrunde der Etablierten und endend mit den Galgenvögeln in London, allen voran natürlich der wie immer großartige Kingslay .

Elena · 14.01.2006

es ist ein tolles Buch und der Film dazu auch sehr gelungen. Sehr guter Schauspieler und auch für Kinder geeignet, dieser Film.

twist-fan · 02.01.2006

ein tolles buch. von Roman Polanski sehr gut in Szene gesetzt. Viele Gute Schauspieler! Sollte als Kinderfilm schon ab 6 Jahren freigegeben werden, sonst hat das keinen Sinn.
Fazit: Spannend und interessant, für Kinder bis ca. 15 Jahren geeignet!

Charlie · 30.12.2005

Wenn ich mich nicht täusche, steht im Zentrum des Buches von Dickens die Gewalt gegen ein Kind. Wie soll man das dann nicht thematisieren? Zudem wird der Film nicht als Kinderfilm beworben sondern ist erst ab 12 Jahren freigegeben.

Mich würde auch interessieren welche der Verfilmungen besser sind.

Erich · 29.12.2005

Gewaltdarstellungen an Kinder und Frauen. Haben wir das nötig? Völlig ungeeignet als Familienfilm und schon gar nicht für Kinder. Es gibt wesentlich bessere Verfilmungen von Oliver Twist.

juergen@eletstern.de · 26.12.2005

Ein Film für Kinder. Wenn Erwachsene mitgehen, und daran Freude haben, dass sich die Kinder über den Film freuen ist das Ziel erreicht. Mehr darf nicht erwartet werden.

G. Arentzen · 24.12.2005

In meinem Blogg findet sich eine ausführliche Besprechung des Films.

Daniel · 20.12.2005

Sehr gutes Buch spannend und Interesant