Okay

Tiefgang mit Leichtigkeit

Wetten wir doch einfach mal! Welches Stichwort hält 99,9 Prozent aller potentiellen Kinogänger davon ab, in einen bestimmten Film zu gehen. Erraten? Richtig! Es handelt sich um das Wörtchen „Sozialarbeiterdrama“. Vielleicht lag es daran, dass Okay, der Film des dänischen Regisseurs Jesper Nielsen, leider nicht den Erfolg an den Kinokassen hatte, den er eigentlich verdient gehabt hätte. Denn unglücklicherweise spielt die Hauptdarstellerin (Paprika Steen) darin die Rolle einer Sozialarbeiterin. Schicken wir also mal voraus, dass es momentan skandinavischen Regisseuren mühelos gelingt großartige Alltagskomödien mit Tiefgang zu drehen, so wie es die Briten, man denke nur an Frears und Mein wunderbarer Waschsalon, in den 80er Jahren vorexerzierten.
Nete ist tough, hektisch und kettenrauchend. Sie hat ihr Berufsleben und ihre Kleinfamilie gut im Griff. Sie selbst arbeitet als Sozialarbeiterin, ihr Mann Kristian (Troels Lyby) ist Schriftsteller, wagt es aber nicht seine Manuskripte an Verlage zu schicken und verdient daher seine Brötchen als Hilfsdozent an der Uni. Der einzige kleine Schatten in Netes Leben sind die gelegentlichen pubertierenden Ausbruchsversuche ihrer Tochter. Bis zu dem Tag, an dem Sie erfährt, dass ihr Vater (Ole Ernst) todkrank ist. Nete hat eigentlich kein gutes Verhältnis zu ihrem Vater, aber als Sie erfährt, daß er nur noch drei Wochen zu leben hat, beschließt sie ihn zu sich zu holen. Mit einem Lieferwagen voller Pflanzen zieht der schweigsame Papa in die, ohnehin schon enge, Wohnung ein. Nach drei Wochen lebt Netes Vater immer noch, der Familie geht es allerdings bedeutend schlechter, denn alle unterschwelligen Konflikte brechen aus. Aus einem Monat werden zwei, dann drei …

Okay ist eine herrliche Komödie, die zeigt mit welcher Leichtigkeit auch ernste Themen filmisch umgesetzt werden können. Durchgängig hervorragend besetzt ist dieser Film ein Perle des skandinavischen Kinos. Wer also vor dem Kinobesuch vielleicht zurückgeschreckt ist, kann das Versäumte jetzt nachholen.

Okay

Wetten wir doch einfach mal! Welches Stichwort hält 99,9 Prozent aller potentiellen Kinogänger davon ab, in einen bestimmten Film zu gehen. Erraten?
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