Notes on an Appearance (2018)

David schickt seinem Mitbewohner Todd eine Postkarte aus Mailand; Madeline sei bereits gut angekommen. Zurück in den USA besucht er seine Eltern, erhält einen Scheck, trifft Todd in Brooklyn und vereinbart Bewerbungsgespräche. Dann sehen wir eine Seitenstraße zwischen hohen Gebäuden, David erscheint im Bild, Opernmusik flutet die Tonspur, er entfernt sich und verschwindet allmählich. Todd und Madeline suchen in der ganzen Stadt nach ihm, zwischen Lesungen, Vernissagen, One-Night-Stands und Café-Geplauder. Schon vor seinem Verschwinden werden immer wieder Spuren seines Lebens eingeblendet: der Scheck, der Boarding-Pass, Tagebucheinträge. Nur sind jetzt andere Dokumente gefragt: Suchfotos, Vermisstenanzeigen, die Postkarte aus Mailand. Aber es nützt alles nichts. David hat vor seinem Verschwinden den Besitz des umstrittenen toten Philosophen Steven Taubes katalogisiert. Auch der hinterließ Spuren: Videos entlegener Städte, Aufnahmen, in denen vom Ende der Politik die Rede ist, kritische Neubewertungen, Gerüchte einer wachsenden Bewegung. Dossiers sollen Gewissheit schaffen, aber das tun sie nicht mehr. Es ist beunruhigend, wenn man feststellt, dass das Leben jetzt die Lücke ist.

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