Meinungen

Martin Zopick · 01.03.2022

Wer sich vom nichtssagenden Titel nicht abschrecken lässt, erlebt einen spannenden Old School Thriller. Ein Serienmörder wird von Kommissar Marshall (Henry Cavill) und seiner Kollegin Rachel (Alexandra Daddario) gejagt. Insider erkennen bald die inhaltliche Anlehnung an ‘Sieben‘, oder ‘…denn zum Küssen sind sie da‘. Das stört aber nicht weiter, denn hier kommt gleich von Anfang an Cooper (Ben Kingsley), ein ehemaliger Richter ins Spiel. Er benutzt seine mit einem Peilsender ausgestattete Tochter Lara (Eliana Jones) als Lockvogel. Knallhart beraubt Cooper den Bösewicht seiner Kronjuwelen, Doch die Mordserie setzt sich fort…Schon bald machen die Cops einen mutmaßlichen Täter dingfest. Jetzt entfaltet sich das bekannte Spielchen Bad Cop, Good Cop.
Im Hintergrund laufen herzige Szenen zwischen Vätern und Töchtern, denn sowohl Cooper als auch Marshall haben je eine (Lara bzw. Faye). Und auch das Verhältnis zwischen Marshall und Rachel schließt andeutungsweise eine hoffnungsvolle Entwicklung nicht aus, obwohl er angeschossen wird.
Der Höhepunkt ist das formidable Finale nachts auf einem zugefrorenen See. Nachdem der Zuschauer gerade die entscheidende Wendung des Plots verkraftet hat…Darstellerisch ist Simon (Brendan Fletcher) als krankhafter Triebtäter erste Sahne. Kaum zu glauben, dass es ihn jetzt auch noch zweimal gibt. Meine Assoziation bei der Auseinandersetzung ging eher in die Richtung 007 Skyfall Finale.
Spannend durch eine überraschende Wendung als Auflösung, knallhart in der Auseinandersetzung der Akteure und stets ein Auge für das Emotionale.

Martin Zopick · 08.02.2020

Ein eiskalter Winterthriller, bei dem einem nicht abwechselnd heiß und kalt wird, sondern erst nur kalt und dann noch kälter, weil Unklarheiten die Sicht versperren.
Man kann dem Plot über weite Strecken über alle logischen Löcher hinweg durchaus folgen. Zwei Ermittlerteams verfolgen einen Massenmörder: offiziell die Polizei u.a. Walter Marshall (Henry Cavill) und Kollegin Rachel Chase (Alexandra Daddario) und inoffiziell ein selbst ernannter ehemaliger Richters Cooper (Ben Kingsley). Der durch seine zwielichtigen Aktivitäten als Rächer der Mädels schockiert. Er bewegt sich relativ unbehelligt von der Polizei.
Als man den Täter im Verhörraum hat, wird es etwas kryptisch, denn die Vorgeschichte mit kaputter Mutter wird nur angedeutet. Wenig später erfahren wir, dass es zwei eineiige Zwillinge (Brendan Fletcher) sind: von denen einer ein ganz böser Finger, sprich Psychopath, ist. Schauspielerisch macht das Brendan ganz toll.
Der finale Showdown bei Nacht auf einem zugefrorenen See wird nur spannend, weil man manche Aktionen im Halbdunkel nur schwerlich erkennen kann. Es reicht gerade noch für ein Happy End zwischen Marshall und Chase. Manche Handlungsstränge versanden unterwegs (z.B. Vater – Tochter), andere werfen Fragen auf: z.B. Coopers Aktivitäten sind mal geduldet, mal eigenwillig.
Bleibt nur ein Häufchen Spannung übrig. Das reicht zum Chillen nach getaner Arbeit. Und außerdem wüsste man gern was der Titel bedeutet. Da kann selbst der sonst so allwissende Dr. Goggle nicht helfen.