Musica Cubana

Eine Reise ins Herz der kubanischen Musik

Der kubanische Taxifahrer Bárbaro (Barbaro Marin) hat einen großen Traum: Er will die kubanische Musikszene entscheidend nach vorne bringen. Als der berühmte Sänger Pío Leiva, einer der Stars aus Buena Vista Social Club, in seinen 48er Chevrolet steigt, wittert der enthusiastische Taxifahrer seine große Chance und erzählt dem großen Vorbild aller musikbegeisterten Kubaner seinen Plan: eine Band mit den besten jungen Musikern ins Leben zu rufen, deren Bandleader – selbstverständlich – Pío Leiva sein soll. Der 85-jährige Sänger ist allerdings wenig begeistert. Doch als der große alte Mann der kubanischen Musik der Sängerin Osdalgia begegnet, verliebt er sich in sie und besinnt sich eines Besseren. Fortan widmet er all seine Kraft Bárbaros verrücktem Plan, um der Angebeteten nahe zu sein.

Mit dem Taxi machen sich Pío Leiva und Bárbaro auf, um die Protagonisten der jungen Musikszene Kubas für die geplante Band zu rekrutieren: „Mayito“ Rivera, der Sänger der Gruppe Los Van Van; „El Nene“, Sänger der Gruppe „Los Jóvenes Clásicos del Son, der jungen Rapperin Telmary, Luis Frank, dem bekannten Sänger der Band Soneros de Verdad; Tirso Duarte, dem jungen Sänger von Pupy y Los Que Son Son. Außerdem begegnen sie einigen der besten Musiker, die derzeit auf Kuba leben: Roberto Carcassés , dem Pianisten von Interactivo, Julio Padron, dem Trompeter von Irakere, Samuel Formell, dem Drummer von Los Van Van, Feliciano Arango, dem Bassisten von “NG La Banda”, Elmer Ferrer , dem Gitarristen von Interactivo, und Cotó, die sie allesamt für die Begleitband gewinnen können.

Das Zusammenspiel dieser All-Star-Combo der modernen kubanischen Musik verfeinert sich durch Proben und Jam Sessions immer mehr und Bárbaros Ziele werden immer höher. Er träumt davon, dass diese junge Band das Zeug dazu hat, es auch international zu schaffen. Und so nimmt er mit einem betagten Kassettenrekorder alles auf, was die Band einstudiert und spielt die Kassetten den nicht immer ebenso enthusiastischen Touristen vor, die seinen Chevy besteigen. Doch eines Tages scheint das Glück ihm hold zu sein, denn zwei japanische Touristen verlieben sich in die Musik der jungen wilden Kubaner und arrangieren ein Konzert in Tokio. Und tatsächlich springt der Funke rasch über, und das Publikum feiert begeistert die Musik der Band The Sons of Cuba“, wie sich die Band nun doppelsinnig nennt, denn die Musiker sind nicht nur Söhne (und Töchter) Kubas, ihre Musik nennt sich auch Son.

German Krals Melange aus Dokumentation und Spielfilm setzt voll auf die nach wie vor ungebrochene Popularität kubanischer Rhythmen und wirft einen Blick auf die junge Musikszene Kubas. Die den erzählerischen Rahmen bildende fiktionale Handlung des windigen, aber geschäftstüchtigen Taxifahrers Bárbaro, der die junge Band mit viel Enthusiasmus auf ihren Weg bringt, erweist sich allerdings im Laufe des Films mehr und mehr als gänzlich unnötiger dramaturgischer Kniff. Denn die Musik der Sons of Cuba vermag auch ohne Stereotypen karibisches Feuer und kreisende Hüften in triste mitteleuropäische Herbsttage zu zaubern. Move your ass!

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Der kubanische Taxifahrer Bárbaro (Barbaro Marin) hat einen großen Traum: Er will die kubanische Musikszene entscheidend nach vorne bringen.

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