Mimzy - Meine Freundin aus der Zukunft (2007)

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Science-Fiction für Kinder

Kaum zu glauben, dass die literarische Vorlage für diesen Kinderfilm aus dem Jahre 1943 stammt, so futuristisch kommt dieser Film daher. In Mimsy Were the Borogoves von Lewis Padgett – einem Pseudonym von Henry Kuttner und seiner Frau C.L. Moore – finden zwei Kinder eine geheimnisvolle Kiste, deren Inhalt sie zunächst für belangloses Spielzeug halten. Doch die Gegenstände haben es in sich, sie sind Artefakte aus einer außerirdischen Welt und eröffnen ihren neuen Besitzern Einblicke darin, was die Welt im Innersten zusammenhält. Eine faszinierende Geschichte, die auch den Regisseur Robert Shaye begeisterte: Bereits als Kind hatte er die Kurzgeschichte gelesen und immer davon geträumt, diesen Stoff einmal für die große Leinwand umzusetzen – ein Vorhaben, dass nun mit Mimzy — Meine Freundin aus der Zukunft / The Last Mimzy Realität wurde.

Der zehnjährige Noah Wilder (Chris O’Neil) und seine fünfjährige Schwester Emma (Rhiannon Leigh Wryn) stoßen bei einer Erkundungstour während des Urlaubs mit ihren Eltern Jo (Joely Richardson) und David (Timothy Hutton) auf eine Kiste und schmuggeln diese nach Hause. Auf den ersten Blick ist der Inhalt für die Geschwister eine Enttäuschung. Doch die beiden merken schnell, dass es vor allem der reichlich mitgenommene Stoffhase in sich hat, denn er nimmt mittels Telepathie Kontakt zu der kleinen Emma auf und verrät ihr seinen Namen – Mimzy. Nach und nach entdecken Noah und Emma, dass auch die anderen Fundstücke bei weitem nicht so langweilig sind wie zunächst angenommen: Mit der Muschel kann der Junge beispielsweise die Natur manipulieren und der Kristall dient dazu, sich ohne Hindernisse durch Raum und Zeit zu bewegen. Und der Kreisel vermag es, Gegenstände jeder Art einfach verschwinden zu lassen. Ihren Eltern allerdings bleibt die Magie der Objekte verborgen – ihnen fehlen die Unschuld und die Fantasie, das Unglaubliche und Unmögliche zu erkennen. Und schließlich erfährt Emma von Mimzy, dass auf ihren kleinen Schultern die Hoffnung der hoffnungslos zerstrittenen Menschheit in der Zukunft ruht. Doch da den Kindern außer Noahs Physiklehrer (Rainn Wilson) kaum jemand Glauben schenkt und ihre Fundstücke großes Misstrauen erregen, müssen sie den Kampf gegen die Zwietracht gegen viele Widerstände aufnehmen…

Zwar bietet Mimzy — Meine Freundin aus der Zukunft / The Last Mimzy eine Menge guter Ansätze für einen spannenden Kinderfilm, doch bisweilen übertreibt es Regisseur Robert Shaye ein wenig mit dem Willen, den kleinen Zuschauern eine Menge bieten zu wollen. Neben der sowieso schon recht komplizierten Story, die den Kindern einiges an Vorstellungsvermögen abverlangt, finden sich auch noch Anspielungen auf Umweltverschmutzung und die in den USA allgegenwärtige Angst vor terroristischen Anschlägen wieder, so dass sich trotz aller Liebe zum Detail und guten Einfällen die Frage stellt, ob manche Kinder mit diesem Wirrwarr nicht heillos überfordert werden. Möglicherweise aber sind die Kinder von heute bereits so vielen Einflüssen ausgesetzt, dass sie die zahlreichen Verweise und Subplots locker verarbeiten können.

Der Film wurde von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden mit dem Prädikat „Wertvoll“ ausgezeichnet.
 

Mimzy - Meine Freundin aus der Zukunft (2007)

Kaum zu glauben, dass die literarische Vorlage für diesen Kinderfilm aus dem Jahre 1943 stammt, so futuristisch kommt dieser Film daher.

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Meinungen

charly · 15.09.2007

sehr fantasievoller Kinderfilm.
endlich mal selber denken und nicht abrieseln lassen.

Tolle Musik!!!

jacqeline knosp · 21.08.2007

sehr gut