Meisterwerke von Sergej M. Eisenstein

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Die KIassiker aus Russland

In der erschienenen Eisenstein Collection sind vier seiner bekanntesten Filme in einer großzügigen Box erschienen. Auf fünf DVDs wird noch einmal deutlich, warum Eisensteins Optik und Erzählstruktur bahnbrechend war und sich noch heute viele Filmemacher auf seine Werke berufen und vor allem Panzerkreuzer Potemkin einen Meilenstein in der Filmhistorie darstellt.
Alexander Newski: Im Russland des Jahres 1242 herrschen die Mongolen. Nur die Gegend um Nowgorod ist noch sicher, doch dort droht eine weitere Gefahr: Der Deutsche Orden und der verbündete Schwertbrüderorden nähern sich und haben schon die Stadt Pskow überrannt. Newski, Fürst von Nowgorod, muss seine verängstigten Männer zusammenhalten und zur Schlacht gegen die Eroberer führen. Es gelingt ein Hinterhalt auf dem zugefrorenen Peipussee, der für Newski siegreich endet und ihn zum Nationalhelden werden lässt.

Iwan der Schreckliche: Als Trilogie von Eisenstein konzipiert, handeln Teil 1 und 2 vom Leben des Zaren Iwan IV und seinem Kampf für das Wohl seiner Untertanen und gegen den Verrat und die Untreue des alten Adels. Aber auch seine Härte, Schizophrenie und Streben nach Macht werden gezeigt. Zwei Seelen schlagen ach in Iwans Brust. Teil 3 wurde nie beendet und somit haben wir es hier mit zwei Filmen zu tun, die je auf einer DVD untergebracht wurden.

Oktober: Eisenstein erzählt die Ereignisse der Oktober-Revolution vom Frühjahr 1917 bis Herbst selben Jahres nach und scheuchte zig Tausend Statisten monatelang durchs Winterpalais. Vielleicht Eisensteins schwächster Film, da Handlung und Musik nie zu einem eigenen Rhythmus finden und schnell zäh und aufgeblasen wirken. Filmhistorisch sicher wieder wichtig, doch politisch mehr als fraglich.

Panzerkreuzer Potemkin: Der wohl bekannteste Film Eisensteins über die Meuterei auf besagtem Kriegsschiff, mit einer der berühmtesten Filmszene der Geschichte; dem Gemetzel auf der Treppe von Odessa. Gerne zitiert von Brian De Palma in Die Unbestechlichen, gerne parodiert von Jerry Zucker in Die Nackte Kanone. Auch gilt Panzerkreuzer Potemkin als einer der – stilistisch — originellsten Filme, da sein Regisseur hier allerhand Kameraspielereien ausprobierte und mit einer neuartigen, stakkatoartigen Schnitttechnik bisherige Sehgewohnheiten auf den Kopf stellte. Der Hendrix des Films sozusagen.

Über die filmhistorische Stellung, die Eisensteins Filme haben, muss nicht mehr viel gesagt werden. Seine Bildsprache revolutionierte alles, der Schnitt eh. Doch war er für Stalin auch das, was Leni Riefenstahl für Hitler: Ein wichtiger Teil der Propagandamaschinerie.

Meisterwerke von Sergej M. Eisenstein

In der erschienenen Eisenstein Collection sind vier seiner bekanntesten Filme in einer großzügigen Box erschienen.
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