Max Ophüls - Arthaus Close-Up

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Ein seltsam fröhlich-tristes Werk

Wirken seine Filme, Themen und Figuren auch häufig auf den ersten Blick recht leichtgängig und augenscheinlich an harmloser Heiterkeit orientiert, steckt hinter den Werken von Max Ophüls meist doch eine tiefere tragische Dimension, die sich hinter einer mitunter geradezu blendenden Visualität verbirgt. Der deutsch-französische Filmemacher, der 1902 in St. Johann/Saarbrücken als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren wurde und im Exil vor den Nationalsozialisten ab 1933 zunächst in Paris und später bis 1949 in Los Angeles lebte und arbeitete, um dann nach Frankreich zurückzukehren, hat nicht selten literarische Stoffe verfilmt, deren Drehbücher er regelmäßig mitgestaltete.
In der Edition Max Ophüls – Arthaus Close-Up versammeln sich mit den beiden Spielfilmen Brief einer Unbekannten / Letter from an Unknown Woman nach der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig, der 1948 in New York City uraufgeführt wurde, und Madame de … nach einer Erzählung der französischen Schriftstellerin Louise Lévêque de Vilmorin, der 1953 in Frankreich seine Kinopremiere feierte, sowie dem aus drei Geschichten bestehenden Episodenfilm Pläsier / Le plaisir nach Novellen Guy de Maupassants, der zuerst 1952 im Rahmen des Edinburgh International Film Festivals gezeigt wurde, drei markante Literaturverfilmungen des Regisseurs, wobei die beiden letzteren für einen Academy Award nominiert waren und der erstgenannte 1992 ins National Film Registry der USA aufgenommen wurde. Es ist signifikant für die internationale Rezeption der Filme von Max Ophüls, dessen Schaffen jährlich mit dem in Saarbrücken stattfindenden Filmfestival Max Ophüls Preis für deutschsprachige Nachwuchsfilmemacher geehrt wird, dass diese auch ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung immer wieder einmal weltweit bei Festivals aufgeführt oder vor allem in Frankreich erneut in die Kinos gebracht werden, um die Qualität ihrer künstlerischen Inszenierung auf der großen Leinwand zu entfalten.

Flankiert von interessantem Bonusmaterial, in dem sich auch der Filmemacher Todd Haynes und der Filmhistoriker Tag Gallagher über das seltsam fröhlich-triste Werk von Max Ophüls äußern, bietet dieser nähere Blick auf einen großen europäischen Regisseur einen guten Einstieg, um den besonderen Stil von Max Ophüls und seine ganz eigene Art, filmische Geschichten zu erzählen, kennen zu lernen und in die schillernde, mitunter trügerische Welt des Vergnügens und der Freude, doch ebenso einer stets lauernden Schwermut einzutauchen, die hier zuvorderst anhand von vielschichtigen Frauenfiguren eindrucksvoll Darstellung findet.

Max Ophüls - Arthaus Close-Up

Wirken seine Filme, Themen und Figuren auch häufig auf den ersten Blick recht leichtgängig und augenscheinlich an harmloser Heiterkeit orientiert, steckt hinter den Werken von Max Ophüls meist doch eine tiefere tragische Dimension, die sich hinter einer mitunter geradezu blendenden Visualität verbirgt. Der deutsch-französische Filmemacher, der 1902 in St. Johann/Saarbrücken als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren wurde und im Exil vor den Nationalsozialisten ab 1933 zunächst in Paris und später bis 1949 in Los Angeles lebte und arbeitete, um dann nach Frankreich zurückzukehren, hat nicht selten literarische Stoffe verfilmt, deren Drehbücher er regelmäßig mitgestaltete.
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