Malone - Nichts wird ihn aufhalten können

Eine Filmkritik von Martin Beck

Grinseland ist Abgebrannt

Als Burt Reynolds 1987 Malone drehte, war seine Karriere bereits im dramatischen Sinkflug. Nur 10 Jahre nach Auf dem Highway ist die Hölle los war der einstige All-American-Power-Schnauzer auf formelhaftes B-Niveau gesunken, komplett mit „Ex-“ vor der Berufsbzeichnung und kräuseligem Biberschwanz auf der Platte. Ein Mann geht seinen Weg in die Videopremieren-Hölle…und landet urplötzlich auf einer himmlischen Blu-Ray.
Die aus dem Hause Ascot Elite stammt, einem durchaus abenteuerlustigen Label, das seit geraumer Zeit auch ergraute Actionklassiker wie die Wildgänse-Filme, Kommando Leopard oder eben Malone veröffentlicht – wobei letzterer Titel aber eher dem Hauptdarsteller und der fast völligen Abwesenheit auf dem weltweiten Heimkino-Markt geschuldet sein dürfte. Und natürlich den inzwischen goldenen achtziger Jahren, deren generische Baukasten-Klopper urplötzlich „einmaliges Flair“ atmen.

Burt Reynolds spielt in Malone einen CIA-Agenten, der aussteigen möchte und dabei in das Kaff Comstock gerät. Wo selbstverständlich ein skrupelloser Grundbesitzer (Cliff Robertson) wütet. Der Malone töten möchte…und dazu mit einer Blaupause den Plot Trillionen müder VHS-Heuler nachmalt. Bis hin zu den Standards „BrettzwischendieBeineknallen“, „derangezetteltenExplosiondenRückenzuwenden“, „geschlosseneGatterdurchfahren“ und „inZeitlupedurchFensterspringen“.

Malone ist der archetypische Actionheld, ein knarziger Außenseiter mit dunkler Vergangenheit und ganz vielen verborgenen Talenten. In gewisser Weise spiegelt der Film Reynolds tatsächlichen Zustand wieder, der damals gerade die 50 geknackt hatte und einfach nur noch raus wollte. Raus aus dem ganzen Hollywood-Glamour, raus aus erfolgreichen Filmen, rein in gnadenlos durchschnittliche „nice price“-Schütten. Mit knusprigen Anti-Dialogen wie „ich heiße Malone“ – „hast du auch einen Vornamen?“ – „ja“.

Was man Malone zugute halten kann, ist die satte Brutalität, mit der die Actionszenen garniert sind, doch ansonsten ist das hier ein klarer Fall für B-Otakus mit einem Faible für konturenlos heruntergekurbelte Stangenware. Die sogar ein richtig großes Problem hat, weil nämlich das Drehbuch sich bis zum Ende weigert, „bad guy“ Cliff Robertson einen einleuchtenden Grund für seine Bösartigkeiten zu geben. Will der Mann vielleicht eine neue Herrenrasse züchten (was tatsächlich angedeutet wird)? Oder jemanden aus dem Dorf jagen? Oder…ach, was soll’s.

Für manche mag selbst dieses eklatante Drehbuch-Loch Spaß bereiten, der Rest muss sich mit der okayen Bild- und Tonqualität der Blu-Ray und dem „ist obskur und damit sammelwürdig“-Argument begnügen. Ab und zu hat es tatsächlich einen Grund, dass Filme völlig in der Versenkung verschwinden.

Malone - Nichts wird ihn aufhalten können

Als Burt Reynolds 1987 „Malone“ drehte, war seine Karriere bereits im dramatischen Sinkflug. Nur 10 Jahre nach „Auf dem Highway ist die Hölle los“ war der einstige All-American-Power-Schnauzer auf formelhaftes B-Niveau gesunken, komplett mit „Ex-“ vor der Berufsbzeichnung und kräuseligem Biberschwanz auf der Platte. Ein Mann geht seinen Weg in die Videopremieren-Hölle…und landet urplötzlich auf einer himmlischen Blu-Ray.
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