Magic to Win

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Ein filmisches Zitat

Mit seinem neuesten Film wechselt Regisseur Wilson Yip – mal wieder – das Genre. Nach den Ip Man-Filmen und der Neuauflage von A Chinese Ghost Story erzählt er mit Magic to Win eine Geschichte, die etwas zu sehr wie eine Ideen-Mixtur anmutet und haufenweise andere Filme zitiert, aber nur wenig Eigenleben entwickelt.
Aufgrund eines Unfalls überträgt sich die Magie von Professor Hung auf die Schülerin Chen Meisi. Die merkt bei einem Volleyballspiel, dass sie über neue, große Fähigkeiten verfügt und nutzt diese auch sogleich aus. Dabei wird natürlich schnell so manchem klar, dass das Mädchen über Kräfte verfügt. Sie wird zum Ziel dunkler Mächte, die sich ihre magischen Fähigkeiten einverleiben wollen.

Mit Raymond Wong in einer Hauptrolle scheint dies eine Verbeugung vor den Happy Ghost-Filmen der 80er und 90er Jahre zu sein, die mancherorts auch als Magic to Win vermarktet wurden. Darüber hinaus erscheint Yips neuer Film wie eine (abgespeckte) Version von Avatar: The Last Airbender (Anime und Realfilm) zu sein, inklusive der Klischees, die mit Magiern einhergehen, welche Erdelementarkräfte nutzen. Da überrascht es natürlich nicht, dass der Schurke über Feuerkräfte verfügt. Etwas überraschender ist da schon das Finale. Aber auch nur im Sinne eines Aufschreis á la „Das war’s?“. Denn der böse Magier will den anderen Magiern aus einem speziellen Grund die Kräfte abjagen. Der hanebüchenen Auflösung nach hätte er aber auch freundlich um Hilfe fragen können, auch wenn das der Laufzeit des Films nicht besonders zuträglich gewesen wäre.

Im Grunde interessiert sich Magic to Win weniger dafür, dass ein Kampf Gut gegen Böse in den Mittelpunkt gerückt wird. Weit mehr Zeit wird darauf verwandt, Meisi mit ihren neuen Fähigkeiten unter die Lupe zu nehmen. Dabei wird vor allem auf Komik gesetzt, die in x-beliebigen Teenie-Filmen sicherlich auch nicht fehl am Platze gewesen wäre. Abgeschmeckt wird das Ganze mit ein paar ganz guten Effekten, die aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies ein Film ist, der nie so richtig weiß, was er eigentlich sein will. Wie wenig neue Ideen vorhanden sind, zeigen schon die vielen Zitate. Da hat man das Ende von Superman – Der Film in einer Animationssequenz am Anfang, einen Kampf mit Lichtschwertern á la Star Wars und einen Unsichtbaren, der wie bei Ghost – Nachricht von Sam die Hauptfigur nervt. Der Film aus dem Jahr 2011 ist, wenn man so will, ein Best of weit besserer und bedeutenderer Produktionen.

Magic to Win

Mit seinem neuesten Film wechselt Regisseur Wilson Yip – mal wieder – das Genre. Nach den „Ip Man“-Filmen und der Neuauflage von „A Chinese Ghost Story“ erzählt er mit „Magic to Win“ eine Geschichte, die etwas zu sehr wie eine Ideen-Mixtur anmutet und haufenweise andere Filme zitiert, aber nur wenig Eigenleben entwickelt.
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