Lieber Frankie – Dear Frankie

Vater dringend gesucht

Der neunjährige Frankie Morrison (Jack McElhone) führt zusammen mit seiner Mutter Lizzy (Emily Mortimer) und seiner Großmutter Nell (Mary Riggans) ein unstetes Wanderleben, ständig zieht die Familie ohne Vater um. Keine leichte Situation für den kleinen Jungen, der zudem taub ist. Doch andererseits kann er so wenigstens seinem Vater wieder einmal einen jener langen Briefe, die schon Tradition in seinem Leben haben, schicken. Denn der schmerzlich Vermisste bereist als Matrose die Weltmeere an Bord der HMS Accra, ohne Aussicht, allzu schnell zur Familie zurückzukehren – so berichtet zumindest Frankies Mutter. Immerhin aber schreibt sein Vater regelmäßig und berichtet von seinen Abenteuern auf den sieben Weltmeeren. Was Frankie allerdings nicht weiß: Die Geschichte vom Matrosen, der immer unterwegs ist, ist eine Erfindung seiner Mutter, die es nicht übers Herz brachte, ihrem Sohn zu gestehen, dass er seinen leiblichen Vater niemals kennen lernen wird. Und dass das auch besser so ist. Die Briefe, die der Junge erhält, stammen allesamt von seiner Mutter, die seit Jahren ein bizarres Lügengespinst aufgebaut hat, um ihren Sohn vor der Wahrheit zu schützen.

Doch dann geschieht eines Tages das Unvorhergesehene: Frankies neuer Freund Ricky, ein rotzfrecher Bengel, der wunderbar respektlos mit der Behinderung seines neuen Kumpels umgeht, liest in der Zeitung, dass die HMS Accra just in jenem kleinen schottischen Hafenstädtchen einlaufen wird, in dem die Morrisons leben. Frankie ist natürlich begeistert von der Aussicht, seinen Vater, den er noch nie gesehen hat, endlich in die Arme schließen zu können, seine Mutter allerdings ist schockiert. Fliegt nun der ganze Schwindel auf? Wie konnte es überhaupt so weit kommen, denn der Name der Schiffs war eine freie Erfindung. Viel Zeit bleibt ihr allerdings nicht zum Überlegen, denn sie muss schleunigst einen „Ersatzvater“ auftreiben. Die potenziellen Kandidaten im örtlichen Pub erweisen sich allerdings allesamt als untauglich, so dass Lizzys Verzweiflung wächst, doch dann offenbart sich unerwartet eine Lösung in Gestalt eines Matrosen (Gerard Butler), der verspricht, die Rolle zu übernehmen und alsbald wieder zu verschwinden. Doch es kommt alles etwas anders als geplant.

Was die Regisseurin Shona Auerbach mit ihrem Spielfilmdebüt Dear Frankie geschaffen hat, ist ein berührendes kleines Meisterwerk, das poetisches europäisches Kino voller Emotionen bietet. Ein Film, der es auf wundersame Weise versteht, die Macht der Fantasie und die ganz realen Härten des alltäglichen Lebens miteinander zu verknüpfen und daraus ein Geflecht aus Wahrheit, Illusion und Lüge, aus Liebe, Hass und Angst zu spinnen. Go see it!

Lieber Frankie – Dear Frankie

Der neunjährige Frankie Morrison (Jack McElhone) führt zusammen mit seiner Mutter Lizzy (Emily Mortimer) und seiner Großmutter Nell (Mary Riggans) ein unstetes Wanderleben, ständig zieht die Familie ohne Vater um.

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Meinungen

Keeper22 · 16.01.2008

Wie schön, dass die Geschmäcker verschieden sind!!!

Ich freue mich auf jeden Fall, einen guten Film ohne die üblichen übertriebenen Dramen gesehen zu haben. Tolle Filmkulisse, glaubwürdige Schauspieler und eine gut erzählte Geschichte. Der Film hat mich auf jeden Fall überzeugt.
Ein kleiner feiner Film ohne den Mega-Einfluss von Hollywood.

ich bins · 27.03.2007

@ Gast 20.5.05: Du bist schon doll - ständig meckerst du an Filmen mit Gerard Butler. Mein Tip: guck sie doch einfach nicht! Und nur weil du Symbole nicht kennst, sind sie noch lagen nicht dumm.

Fanico · 07.10.2005

Zugegeben: ich habe mir diesen Film wg. Gerard Butler angesehen. Und er hat mich nicht enttäuscht. Insbesondere die kleinen Blicke und Gesten sind einfach wunderbar. Und auch Emily Mortimer bringt die Unsicherheit gut rüber. Und: die Geschichte ist einfach schön. Vielleicht hätte es auch ohne die Taubheit geklappt, aber es macht die "Flucht" von Mutter und Sohn plausibler. Wer mehr wissen möchte, sollte sich unbedingt den Kommentar der Regisseurin ansehen. Er verrät viel über ihre Sicht und ihre Gefühle beim Dreh. Alles in allemm ein kleines schottisches Meisterwerk.

vor-, vorredner · 20.05.2005

Warum dann taub? Egal. Der Kleine ist doch so geheimnißvoll-goldig. Die kleine Frau ist gut. Winnetou der Seemann ist göttlich (Shonas Märchenprinz). Der Ex-Mann ist böse (bereitet allerdings keine weiteren Probleme, erhält stattdessen die gerechte Strafe). Ich seh schon wie's gemeint ist (die Dialoge reiben es einem ja deutlich unter die Nase). Aber es reizt mich nicht sonderlich.

princesse · 20.05.2005

dieser film IST ein meisterwerk. ich hab schon sehr viel geballteren unsinn gesehen.
warum frankie taub ist? weil sein vater ihn taub geschlagen hat. woraufhin seine mutter mit ihm geflüchtet ist. das gibt sehr wohl sinn.
ganz davon abgesehen, dass frankies taubheit nie als traurig dargestellt wird.
nicht der film ist geballter unsinn, sondern die mir vorausgehende kritik.
fast alles stimmt an diesem film.
unbedingt anschauen.

· 20.05.2005

Hm... Meisterwerk also... Naja, wer Filme mag, die keinen emotionalen Effekt auslassen (koste es die Geschlossenheit der Konstruktion und die Glaubwürdigkeit was es wolle)...

Beispiel: Warum ist, was die Konstruktion angeht, das Balg überhaupt taub? Das führte nun wirklich zu keiner einzigen besonderen Situation. Das klapperte gewaltig an diesem Ende. Wär wohl sonst nicht traurig genug gewesen. Wer allerdings als Drehbuchschreiber solche Entscheidungen trifft, weiß was er da tut und wofür.

Die Schauspieler reißens auch nicht gerade raus. Die Rollen sind ja nun auch ZU dankbar: Ungelenkes Kind (also sensibel, hä?), weinende Mutter ("Das ist mein Lied!"), edler Seemann (nur ein Kuss, nicht mehr). Kitsch.

Das Symbol mit dem Stein-übers-Wasser-springen-lassen habe ich auch noch nie gesehen. Es sind die Kleinigkeiten, an denen man vor so geballtem Unsinn noch seinem Ärger Luft machen kann.

Micha · 03.05.2005

Ein wunderschöner, ruhiger, warmherziger und berührender Film. Ein Film, der im Herzen bleibt. Schön, dass solche Filme noch gemacht werden. Für Machos eher nicht das Richtige... oder vielleicht gerade???

Kero · 25.04.2005

Sehr gefühlvoller Film mit tollen Schauspielern und einer wunderschönen Musik. Gerard Butler zeigt auch hier wieder viel Einfühlungsvermögen.

Biggi · 22.04.2005

Ein schöner gefühlvoller Film mit sehr guten Darstellern.
Am Ende bleibt die Frage nach Vergebung.
Aber wer immer noch ein "Schwein" ist, dem wird auch nicht vergeben.
Das soll er dann mit dem lieben Gott ausmachen.

galgaliel · 22.04.2005

Ein Film der nachdenklich macht - unsentimal und trotzdem anrührend und ans Herz gehend, ruhig, nachdenklich, lustig (ja!), wunderschöne Landschaft, tolle Schauspieler

Dani · 22.04.2005

Dieser Film ist auf jeden Fall zu empfehlen. Viele Taschentücher mitnehmen und am besten mit der besten Freundin ansehen. Ein Film der trotz wenig Handlung tief berührt.

Mareike Regeling · 21.04.2005

weil ich selber schwerhörig bin würde den film unbedingt schauen. ich habe schon "jenseits der stille und stille liebe" gesehen habe, da ich die gebärdensprache selber seit meinen 6. lebensjahr kann

Claudi · 14.04.2005

sehr schöner Film und klasse Soundtrack!

Urs · 10.04.2005

Auf keinen Fall eine Extrapackung Taschentücher vergessen!!!

· 11.04.2005

Nicht eine Extrapackung sondern eine Monsterpackung :-). Wirklich was fürs Herz ....