Lenka Wood - Spurlos verschwunden

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Soll sie doch verschwunden bleiben

Was ist das Positivste, das man über Lenka Wood – Spurlos verschwunden sagen kann? Dass man sich mit diesem Verschwinden nur 73 Minuten lang auseinandersetzen muss. Aber bei Gott, 73 Minuten können verdammt lang sein. Zeit ist eben doch relativ.
Dexter und Lenka heiraten. Die Flitterwochen verbringen beide in der Türkei. Als Dexter ausgeht, um ein paar Besorgungen zu machen, verschwindet seine Frau. Dexter wird bei seiner Rückkehr niedergeschlagen. Als er wieder erwacht, ist er in Gewahrsam der Polizei, die glaubt, dass er etwas mit Lenkas Verschwinden zu tun hat. Dexter flieht, um sowohl seine Frau zu finden, als auch seine Unschuld zu beweisen.

Von einer gewissen Art von Film erwartet man nicht viel. Billig-Thriller gehören dazu, weswegen man die Erwartungen auch bei Lenka Wood – Spurlos verschwunden niedrig ansiedelt. Aber selbst das ist noch hoch gestapelt, denn diese britische Produktion ist in praktisch jeder Hinsicht inkompetent. Die wackelige Kamera soll für Atmosphäre sorgen, erweckt aber nur den Eindruck, dass der Kameramann unter Schüttelfrost gelitten hätte. Die narrative Struktur mit den Rückblicken soll innovativ sein, ist aber nur mäandernd und ziellos. Die Schauspieler sind extrem hölzern. Wenn sie die ohnehin hanebüchenen Texte aufsagen, klingt das, als würde man jemandem beim Ablesen der Einkaufsliste zusehen. Stimmung, Atmosphäre, irgendeine Art von Flair kommt hier nicht mal ansatzweise auf.

Selbst Spannung sucht man vergeblich. Letzten Endes hofft der Film durch das Ende zu punkten, das zum Rest des Films kaum passen mag. Die Macher dachten sich wohl: ein cooles Ende kann einen mauen Film relativieren. Das stimmt häufig auch, hier jedoch geht der Schuss nach hinten los, da man nach gut einer Stunde schon so gelangweilt ist, dass man der lahmen Geschichte ohnehin kaum noch folgen kann oder will.

Lenka Wood – Spurlos verschwunden ist filmischer Ausschuss. Die Art Schrott, mit dem früher Videothekenregale gefüllt wurden und die nun ihr Dasein in DVD-Grabbelkisten fristen, immer darauf hoffend, dass ein reißerisches Cover halt doch noch den einen oder anderen Käufer animiert. Ein jeder von ihnen wird jedoch grenzenlos enttäuscht werden …

Lenka Wood - Spurlos verschwunden

Was ist das Positivste, das man über „Lenka Wood – Spurlos verschwunden“ sagen kann? Dass man sich mit diesem Verschwinden nur 73 Minuten lang auseinandersetzen muss. Aber bei Gott, 73 Minuten können verdammt lang sein. Zeit ist eben doch relativ.
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