L'empire de la perfection (2018)

Szenen eines schwarzweißen Lehrfilms über Tennis. Der Kommentar erklärt, dass die Spieler fälschlicherweise davon ausgingen, dass ihre Trockendemonstrationen den Bewegungen im Match entsprächen. Diese Beobachtung und Jean-Luc Godards Zitat „Das Kino lügt, der Sport nicht“ aus einem Interview mit der Sportzeitung „L’Équipe“, sind Ausgangspunkt für eine Studie über Körper und Bewegung, Tennis und Kino im Spiegel der analogen Technik.
Es beginnt mit dem Besuch im nationalen Sportarchiv, in dem Zelluloidschätze begraben liegen. 16-mm-Filme über die Auftritte des Linkshänders John McEnroe im Stadion Roland Garros. In Zeitlupe und aus verschiedenen Perspektiven sieht man seinen sich nach hinten krümmenden Rücken, seine eigenwillige Fußstellung beim Aufschlag. Dann wird in Realzeit das kraftvolle Ergebnis dieser Bewegung demonstriert. Musik verwandelt wiederum einzelne Szenen in Rockopern oder auch in Italo-Western von epischer Länge. Geht es beim Tennis nicht darum, zum Regisseur des eigenen Spiels zu werden? John McEnroe spielte gegen seine legendären Wutausbrüche an und überspielte sie zugleich. In Großaufnahmen erlebt man eine einsame Spielerpersönlichkeit, die ganz bei sich ist.

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