Laurel & Hardy - In Oxford

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Freitag, 25. Dezember 2015, 3sat, 16:20 Uhr

Was tut man nicht alles, um einen Job zu bekommen, auch wenn man keine geeignete Ausbildung hat und eigentlich so gar nicht den Anforderungen des Geldgebers entspricht! Diese Erfahrung machen auch die beiden unzertrennlichen Freunde Stan (Stan Laurel) und Ollie (Oliver Hardy), die durch die Vermittlung des Arbeitsamts bei einer betuchten Familie als verlangtes Dienstbotenpaar auftreten, wozu sich Stan allerdings erst zur Frau verwandeln muss. Doch auch in dieser Verkleidung und bei besten Bemühungen gerät dieser Einsatz rasch zum Fiasko, so dass die beiden als nächstes ihr Glück und Geschick als Straßenfeger versuchen müssen. Nicht, dass dieser Job nun der große Wurf für das streitbare Duo wäre, doch durch eine kleine Wendung des Schicksals können Stan und Ollie einen flüchtigen Bankräuber (Rex Lease) zur Strecke bringen, was ihnen der Direktor des Finanzinstituts (Forbes Murray) mit einer großzügigen Geste ganz besonderer Qualität dankt: Die beiden (Un-)Glücksritter erhalten ein Stipendium für die renommierte Universität Oxford und reisen nun nach England, um dort ihr Studentenleben anzutreten.
Doch die dortigen Kommilitonen identifizieren diese kuriosen Käuze rasch als Opfer für so manch derbe Schelmerei: Die erste Nacht verbringen Stan und Ollie unfreiwillig im schier unüberwindlichen Oxforder Labyrinth, und die zweite zunächst in einem durchaus komfortablen Zimmer, das sich dann allerdings als jenes des Dekans (Wilfed Lucas) herausstellt, der so gar nicht erfreut ist über diese Doppelbelegung. Die ungünstigen Umstände wandeln sich jedoch, als Stan durch die bösartig inszenierte Kopfnuss eines Fensters offensichtlich zu einiger Verwirrung gelangt und fortan in der Identität des vermissten Studenten Lord Paddington (ebenfalls Stan Laurel) agiert, der einst in Oxford als nobles Genie geschätzt wurde. In dieser Rolle engagiert Stan nun seinen Kumpel Ollie als Butler und räumt so kräftig wie souverän mit den fiesen Mitstudenten auf …

Laurel & Hardy – In Oxford aus dem Jahre 1940, auch unter den deutschen Titeln Wissen ist Macht und Dick und Doof als Studenten bekannt, bietet kurze und kurzweilige, entspannend witzige Unterhaltung für alle Altersklassen am Nachmittag des ersten Weihnachtstages. In der Zeit vom 20. Bis zum 30. Dezember zeigt 3sat insgesamt fünf Filme der beiden berühmten Komiker, die auch durch eine lebenslange, enge Freundschaft miteinander verbunden waren und sich mit illustren Episoden unterschiedlichster Art in den Lachmuskeln ihres Publikums eingenistet haben. Die ursprüngliche Fassung der Oxford-Geschichte war bei ihrer Entstehung rund zwanzig Minuten kürzer als diese deutsch synchronisierte Version, in die später auf Grund des durchschlagenden Erfolgs in den US-amerikanischen Kinos zusätzlich die Anfangsepisode der Dienstboten hineingeschnitten wurde, die auf dem Kurzfilm From Soup to Nuts von 1928 basiert. So ist rund eine Stunde dynamischer Slapstick mit hintergründigem Humor entstanden, der nicht zuletzt dazu einlädt, den Widrigkeiten von Arbeit und Bildung mit hartnäckigem Widerstand und manchmal auch überzeugendem Größenwahn zu begegnen. Eine Perspektive, die auch im auslaufenden Jahre 2015 so nützlich wie tröstlich sein kann.

Laurel & Hardy - In Oxford

Was tut man nicht alles, um einen Job zu bekommen, auch wenn man keine geeignete Ausbildung hat und eigentlich so gar nicht den Anforderungen des Geldgebers entspricht! Diese Erfahrung machen auch die beiden unzertrennlichen Freunde Stan (Stan Laurel) und Ollie (Oliver Hardy), die durch die Vermittlung des Arbeitsamts bei einer betuchten Familie als verlangtes Dienstbotenpaar auftreten, wozu sich Stan allerdings erst zur Frau verwandeln muss.
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