Krrish

Eine Filmkritik von Jean Lüdeke

Superman indisch

Nachdem der mit Science-Fiction-Einlagen versehene Sternenkind (Koi Mil Gaya) im Jahr 2003 ein riesiger Erfolg für den sehr erfolgreichen Roshan-Clan (Vater Rakesh als Regisseur und Sohn Hrithik als Hauptdarsteller) gewesen war, war ein Sequel schnell beschlossene Sache. Doch da Fortsetzungen in Indien nicht so häufig sind, verwundert es nicht, dass Krrish zunächst nur lose mit dem Vorgänger verbunden ist. Gewagt ist es auf jeden Fall, in Abkehr vom ersten Teil diesmal eine zwar indisch verbrämte, im Grunde genommen aber stark amerikanische inspirierte Superhelden-Story zu bebildern.
Nachdem ihr Sohn Rohit Mehra (Hrithik Roshan) und Schwiegertochter Nisha (Preity Zinta) in Koi Mil Gaya durch tragische Umstände verloren gegangen sind, zieht sich Sonia (Rekha) in die Tiefen des bonbonfarbenen Himalaja zurück. Geblieben ist ihr kleiner Enkel Krishna, den sie hütet wie ihren Augapfel. Als sie jedoch erkennt, dass Krishna die Superkräfte, die das Alien Jadoo an seinen Vater Rohit weiter gegeben hat, bei ihm in noch stärkerem Ausmaß vorhanden sind, versucht sie ihn weitab aller gefährlichen Einflüsse halten. Die Jahre vergehen, aus dem kleinen Krishna wird ein stattlicher, intelligenter junger Mann (ebenfalls Hrithik Roshan) mit übernatürlichen Kräften. Dank seiner Fähigkeiten rettet er eines Tages die Urlauberin Priya (Priyanka Chopra) vor einem Absturz mit einem Gleittschirm.

Während er ihr und ihrer Reisegruppe weitere Scherze spielt, verliebt sich Krishna in Priya und sagt zu, als sie ihn ein paar Tage darauf bittet, nach Singapur, ihren Wohnort, zu kommen. Oma Sonia willigt zähneknirschend ein, nicht ahnend, dass Priya und ihre Freundin Honey (Maaninee Mishra) nur planen, mit Krishna eine Sensations-Show fürs Fernsehen zu inszenieren. Vor seiner Abreise schwört Krishna seiner Großmutter, dass er niemandem seine Kräfte zeigen wird. Doch als er in Singapur mit Priya den Zirkus besucht, muss er sein Versprechen schon brechen. Als Superheld Krrish getarnt rettet er Besucher vor einem plötzlichen Brand. So gerät Krishna auch in das Visier von Dr. Siddhant Arya (Naseeruddin Shah), der für das Verschwinden seines Vaters verantwortlich ist. Schon bald wird Krishna gejagt … von Schurken und den Medien. Dabei sucht er doch nur Priyas Liebe.

Krrish ist in unterhaltsamer Blockbuster, dessen Transformation typisch amerikanischer Superheldenmotive in das indische Kino für eine interessante wie auch manchmal etwas bizarre Mischung sorgt. Obwohl die Effekte(noch) nicht ganz mit US-Produkten wie X-Men mithalten können, ist das Action-Epos technisch durchaus gelungen. Nervig ist allerdings das andauernde und sehr offensichtliche Product-Placement von Waschmitteln, Kakao und Kartoffel-Chips und anderen Waren, die allzu oft ins „rechte“ Bild gerückt werden. Doch Freunden des indischen Kinos wird das reichlich egal sein, zumal Krrish auch noch mit einem tollen Soundtrack aufwartet, der einige Mega-Hits wie Chori Chori Chupke Chupke enhält.

Krrish

Nachdem der mit Science-Fiction-Einlagen versehene Sternenkind (Koi Mil Gaya) im Jahr 2003 ein riesiger Erfolg für den sehr erfolgreichen Roshan-Clan gewesen war, war ein Sequel schnell beschlossene Sache.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen