Meinungen

Martin Betzwieser · 10.01.2020

Es gibt nicht genug Alkohol, um sich das schön zu saufen.

DER SCHLECHTESTE FILM DES JAHRZEHNTS !!!!!!!!

Erneut sorgen Start- und Endtitel auf englisch für unfreiwilligen Humor – als ob sich im Ausland freiwillig jemand so etwas anschaut.

Es ist unfassbar. Der Film strotzt vor peinlichsten Klischees und ist frauenverachtend und schwulenfeindlich bis zum Geht-nicht-mehr. Wir lernen schon früh Nils´ Hämmorhoidenproblem kennen, das durch ständige Wiederholungen und Variationen nicht lustiger wird als beim ersten Dialog. Frauen werden hier durchgehend als notgeile Schlampen oder hysterische Zicken inszeniert und mehrfach über Tische oder andere Einrichtungsgegenstände geschleudert, wobei die Kameraperspektive gerne unter den Rock oder zwischen die Beine geht. Tommy´s (Til Schweiger) Ex-„Fuck-Buddy“ oder „Fuck-Body“ ist als Stalkerin inszeniert, die ihn mehrfach verfolgt und sexuell belästigt, von ihm bewusstlos in einen Wäscheschacht geworfen und fast überfahren wird. Selbst Schweigers untalentierter Tochter Lili kann man fast in die Ritze schauen, als ihre Filmfigur Lilli – sehr originell - besoffen im Bett liegt. Zwei ehemalige Lehrerinnen im reifen Alter sind angezogen wir Puffmütter. Andere Männer und besonders junge Männer werden permanent als Bedrohung für die eigene Ehe oder als homosexuelle Bedrohung für den eigenen Körper gesehen. Dann müssen wir eingeklemmte Genitalien in Großaufnahme und eine blutige Intimrasur ertragen, was für niemanden außer Til Schweiger lustig ist. Wie unterhaltsam und handlungsfördernd eingeklemmte Genitalien sein können, sah ich kürzlich nochmal in Paul Verhoevens Meisterwerk TÜRKISCHE FRÜCHTE von 1973 mit dem im Sommer verstorbenen Rutger Hauer. Til Schweiger inszeniert seinen Tommy als prominenten und unwiderstehlichen Stecher und Frauenbeglücker, den alle sexuell verführen wollen, obwohl er monogam werden muss, während seine beiden Kumpels die Frau ausgespannt wurde bzw. die Ehe total kriselt und sie dabei im Vergleich zu Tommy herabgewürdigt werden. Seinen Tommy führt Schweiger dann mit der Kopulationsszene ein. Wie aprart, dass Schweigers Ex-Frau inzwischen über mehrere Til-Affären während ihrer Ehe berichtet. Merkwürdig ist, dass Tommy / Til Schweiger nie seinen Hut absetzt und sogar unter der Dusche und in der Sauna trägt, was mich eine Glatze vermuten lässt. Das ist alles so spießig und verklemmt, dass man sich an die Dirndl- und Lederhosenfilme der 70er Jahre oder die berüchtigten Report-Filme erinnert fühlt; bei SchleFaZ war ja vor einigen Wochen HAUSFRAUENREPORT 3 zu bestaunen.

Dass Til Schweiger seine Filme gerne mit seinen untalentierten Familienmitgliedern und Kumpels besetzt, ist man ja inzwischen gewohnt. Es ist schon tragisch, dass Milan Peschel sich dem niedrigen Niveau so selbstverständlich anpasst und sich im wahrsten Sinn des Wortes zum Affen macht. Peschel ist anerkannter Theaterdarsteller und Theaterregisseur und bekam für seine Kinorolle als Krebskranker in HALT AUF FREIER STRECKE einen Bundesfilmpreis. Vermutlich um Gage zu verdienen, wirkte er bereits in mehreren peinlichen Filmen von und mit Matthias Schweighöfer mit. Ebenfalls bedauernswert ist der österreichische Filmstar Simon Schwarz als Moderations-Hampelmann bei der Klassenfeier; er spielte in mehreren österreichischen Brenner-Krimis mit Josef Hader mit und konnte als Co-Ermittler in den bayerischen Eberhofer-Krimis immerhin seine Würde bewahren.

Sehr negativ fallen die extrem aufdringlichen Produktplatzierungen auf, die alle als Sponsoren im Abspann aufgezählt sind, darunter ein Versicherungskonzern, für den Schweiger gemeinsam mit seiner Tochter Emma Tiger Werbung macht.

Sehr anstrengend und teilweise unzumutbar ist die Montage. Til Schweiger ist selbst für den Endschnitt verantwortlich und zerlegt einfache Dialogszenen von zwei Minuten am Frühstückstisch oder an der Hotelrezeption in 60, 80 oder 100 Einstellungen von wenigen Sekunden oder Sekundenbruchteilen. Damit tut er weder uns noch seinen Darstellern*innen einen Gefallen, da ihre „Leistungen“ kaum betrachtet werden können. Dabei hätte ich einige Bilder, die ich lieber vergessen würde, wie die lila angeschwollenen Testikel von Nils (Samuel Finzi), gerne kürzer oder gar nicht gesehen. Eine hektische Montage kann bei Actionszenen oder zur Visualisierung einer Verunsicherung oder Paniksituation sehr sinnvoll sein, aber nicht bei ruhigen Dialogszenen; das ist das kontraproduktiv und nervig. Hier sieht man, was für ein miserabler Regisseur Til Schweiger ist und dass er keine Ahnung von Filmsprache hat. Entweder Schweiger passierten immer wieder Anschlussfehler oder andere Filmfehler, die er durch die Montage kaschieren möchte, oder er findet das gut so; in beiden Fällen ist er als Regisseur einfach nur unfähig. Besonders diese Montage und die penetrante Musikberieselung mit Schmusepop-Kakophonie machen den gesamten Film zu einer kinematografischen Nahtoderfahrung und neben anderen beschriebenen Mängeln zum schlechtesten Film des Jahrzehnts.

Ein Dialogsatz ist allerdings herausragend: „Pferden würde man den Gnadenschuss geben, wenn sie so werden wie wir.“ (oder so ungefähr). Das kann man auch auf Schweiger & Co. übertragen; sie bekommen für ihre Machwerke allerdings Filmförderung rektal verabreicht.

Im Abspann finde ich insgesamt drei weitere Schweiger-Familienmitglieder, darunter seinen Sohn Valentin, der sich inzwischen vom Praktikanten bis zum Kamera-Assistenten hocharbeitete.

Es ist übrigens eine Neuverfilmung einer erfolgreichen dänischen Filmkomödie bzw. einer Komödientrilogie und auch die kommenden beiden geplanten Fortsetzungen basieren auf den dänischen Teilen 2 und 3. Sehr originell … Klassentreffen 2.0 wird trotz des miserablen filmischen 1.0-Ergebnisses bereits mit einer Million Filmförderung gesponsort.

An Halloween schaute ich mit einem interessierten Freund ein ganz besonderes Horror-Doppelprogramm: HOT DOG und KLASSENTREFFEN 1.0. Wir schauten Aufnahmen aus dem Programm eines nicht genannten Abo-Senders, den ich zum Pauschalpreis empfange; für die schlechtesten Filme des Jahrzehnts wird natürlich kein Geld ausgegeben. Wir mussten sehr viel und oft lachen. Wir lachten aber nicht, weil es so lustig war, was wir sahen. Wir lachten aus Verzweiflung. Wir hätten eigentlich passend zu den Filmen und zu Halloween schreien müssen und wollen, was wir aus Rücksicht auf die Nachbarschaft vermieden. Er nannte den Abend sehr treffend Schweigoween. Aber der Kürbiseintopf war sehr lecker.

Die schlechtesten Filme des Jahrzehnts:
s. https://www.freitag.de/autoren/martin-betzwieser/die-schlechtesten-film…

Bastian · 04.01.2019

Nach einer 3/4 Stunde musste ich den Film abbrechen. Selten habe ich einen so schlecht gemachten Film gesehen. Nach einigen Gläsern Alkohol mag er ja lustig sein, aber nüchtern ist er nicht zu ertragen. Schade um die Zeit.

Moni · 11.11.2018

Wir haben uns den Film gestern zum Mädelsabends angesehen. Ich hätte von mir aus nie freiwillig einen Til Schweiger Film gesehen. Aber zu meiner großen Überraschung war der Film richtig lustig. Wir haben Tränen gelacht. Herrlich. Ich kann es einer angeschwipsten Frauenrunde nur empfehlen. Meine Freundin hat sich bei den ersten Sätzen schon nicht mehr eingekriegt vor lachen.

Heike Schulz · 06.11.2018

Fand den Film super!! Gut ab und zu etwas oberflächlich, aber wir wollen alle mal vom Alltag abspannen!! Genau richtig!!

Nancy · 29.10.2018

Klasse Film. Wir waren zwei Mal drin. Absolut weiterempfehlenswert! Kamen aus dem Lachen nicht mehr raus. Top!

Doro · 28.10.2018

Bitte noch mehr davon. Lange nicht so herzhaft gelacht. Da kommt ein Brüller nach dem Anderen. Man sollte sich schon auf den Humor einlassen oder zum lachen in den Keller gehen. Einer der besten Komödien die ich gesehen habe. Viele bekannte Gesichter ,die es verstehen den Humor rüber zubringen. Ich hoffe auf ein 2.0 Herr Schweiger.

Filmliebhaber · 27.10.2018

Ich schaue seit Jahrzehnten gerne FIlme. Nun habe ich den schlechtesten Film meines Lebens gesehen. Ich habe als Essenz aus der Peinlichkeit des FIlms folgende Tipps für H. Schweiger.
1. Ziehen Sie sich bitte aus dem Regiegeschäft zurück
2. Ziehen Sie sich bitte aus dem Drehbuchgeschäft zurück
3. Ziehen Sie sich bitte aus dem Produktionsgeschäft zurück
4. Und überlegen Sie bitte gut, ob Sie nochmals vor der Kamera auftreten möchten.
Wenn Sie diese Ratschläge befolgen, wird die Deutsche FIlmszene deutlich an Qualität gewinnen.
Vielen Dank
Ihr FIlmliebhaber

Bernhard Luttner · 25.10.2018

mega lustig... Hab sehr viel gelacht.. Schöner Til Schweiger Film und schön sogar mit ein wenig Sinn. Vielleicht haben sich andere Kritiker wiedergefunden in der ein oder anderen (despressiven) Rolle :-)

Dirk · 08.10.2018

....aus dem Thema hätte man mehr draus machen können. Schade...

Christian · 07.10.2018

Ganz ehrlich, ich verstehe diese ewige Nörgelei und das andauernde Schlechtreden des Filmes nicht. Ich habe mich auf die vielen, echt lustigen Szenen eingelassen und habe lange nicht mehr so herzhaft gelacht. Ich würde mir den Film auch noch einmal anschauen.

Tom · 05.10.2018

Das Beste am Film ?
Der Soundtrack

Teils flache Witze, teils viel zu ordinär/dumm.
Schweiger ist und bleibt ein Selbstdarsteller.
Der Lack ist seit Jahren ab....jetzt ist auch nochder letzte Farbtropfen weg.
Fürchterlich

Marcel · 04.10.2018

Top Film! Ohne Frage...

John Henry · 03.10.2018

Einfach nur schlecht! Til Schweiger beweihräuchert sich so erbärmlich selbst. Der Tatortflopp scheint ordentlich an seinem Ego gekratzt zu haben, sodass er sich hier nun hoffnungslos versucht selbst zu produzieren. Nach dem Motto ‚ich bin reich, berühmt, beliebt und jung geblieben‘. Wenn das wirklich so ist, warum nimmt er dann nicht mal in der Sauna den Hut ab? ;) Die Idee ansich hätte einen guten Film geben können, wenn er auch nur mal ein bisschen in der Lage gewesen wäre Selbstironie zu zeigen. Dafür hat er aber dann die anderen Darsteller versucht möglichst alt aussehen zu lassen. Ein Stern ist noch zu viel!!

Milan · 03.10.2018

Das beste am Film ist der Soundtrack!
Wo gibt’s den SOUNDTRACK???

Marion Bornholt · 01.10.2018

Wir, gemeinsam mit Freunden, fand den Film voll Klasse, lange nicht mehr so herzlich gelacht, kann die Nörgler einfach nicht verstehen. Sie sollten mal lieber locker bleiben. Den Film ab 14 Jahre wehre besser gewesen.

Fabienne · 01.10.2018

Ich suche die Film-playlist.. wo findet man diese?

Maximilian · 04.11.2018

Hallo Fabienne,

Haben Sie die Playlist schon gefunden?
Ich suche auch nach ihr bin aber leider nicht fündig geworden.

Mit freundlichen Grüßen

Cedric · 13.05.2019

Ich kann auch keine Playlist finden. Es gibt eine in Spotify, aber nur "inspiriert von dem Film", und ohne viele Lieder (zB a-Ha - Take on me)

Andro · 25.09.2018

Sehr lustiger Film, Teilweise aber auch sehr übertriebene Handlung; Überspitzte Stereotypische Darstellung der alten Männer. Letztlich hinterlässt der Film dennoch einen Positiven Gesamteindruck auf mich

Timon · 23.09.2018

Der schlechteste Film den ich je zur Hälfte geguckt habe. Ich kann nur sagen: "Til ich will mein Geld zurück!!!!" ich bin noch nie im Kino aufgestanden und gegangen. Das war das erste mal. Schlechter und übertriebener Humor der einem keine Zeit gibt durch zu Atmen. Es geht alles so schnell in dem Film das keine Szene aufkommt in der man die schlechte schauspielerische Leistung Til's oder seiner Tochter, oder den schlechten Humor im Film verdauen kann. Einflach nur ein Flop mit schlechten darstellerischen Leistungen, veralterten Sprüchen, schlechten Humor und schlechtem Aufbau einer Story. Nicht zu empfehlen!!!

Birgit Windolph · 23.09.2018

Für die Generation 48+absolut sehenswert. Klassentreffen hat gute Gags die wirklich lustig sind und sogar Tiefgang haben. Ich war bisher kein Fan von Till Schweiger, aber einen solchen Film als Regisseur und gleichzeitig Hauptdarsteller zu drehen ist schon ne Leistung.