Kismet – Würfel dein Leben

Das ganze Leben ist ein Spiel

Es begann alles mit einem Experiment von Benjamin Lebert im Jetzt, dem Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung. Wie wäre es, so fragte sich Lebert, wenn er sich einen Tag lang vollkommen den Launen des Schicksals überließe und jede anstehende Entscheidung einfach auswürfeln würde? Gesagt — getan, und so würfelte der Autor des Romans Crazy von morgens bis abends sein Leben aus und erlebte zum Teil faustdicke Überraschungen. Als nun ein Filmproduzenten gemeinsam mit den Redakteuren des mittlerweile in der Printausgabe eingestellten Magazins überlegte, welche Storys aus dem Jetzt-Magazin man filmisch umsetzen könnte, fiel die Wahl schnell auf jene Würfel-Geschichte. Und mit Lars Kraume hatte man schnell auch einen geeigneten Regisseur für das verrückte Experiment gefunden. Etwa schwieriger hingegen gestaltete sich das Casting, denn statt einer Versuchsperson wollte man derer zwei, und selbstverständlich sollte das Unternehmen auch nicht einen Tag, sondern eine Woche dauern.

Nach einem mehrmonatigen Casting entschieden sich die acher schließlich für Caroline Korneli, eine 21-jährige Moderatorin von Radio FRITZ (Rundfunk Berlin Brandenburg) und David Sieveking, einen 24 jährigen Studenten. Beide wohnen in Berlin, haben sich aber nie zuvor gesehen oder kennen gelernt. Eine Woche sollen die beiden miteinander verbringen, dabei eine Reise antreten und alle Entscheidungen dem Würfel überlassen. Bereits die erste wichtige Entscheidung die ansteht, wird ausgewürfelt, die Frage nach dem Ziel der Reise. Und siehe da, der Würfel entscheidet sich für Zürich. Und dann die nächste Entscheidung: Wo sollen sie die Nacht verbringen? Der Würfel führt sie zu einem Freund von David, der die beiden über Nacht aufnimmt. Es stellt sich heraus, dass der Bekannte auch ein Freund von Caroline ist. Zufall oder Kismet?

Ganz alltägliche Probleme bereiten den beiden „Versuchskaninchen“ immer wieder Schwierigkeiten: Mit welchen Verkehrsmitten sollen sie ihre Reise beginnen und wo soll überhaupt das Geld für die Fahrtkosten herkommen? Der Würfel hat einige Überraschungen für sie bereit. In den nächsten Tagen erleben Caroline und David einiges, was sie sich nicht vorgestellt hätten: Küchendienst, Mitfahrzentrale, Brote schmieren für die Zeugen Jehovas, Kinovorführungen stürmen, Schweizerdeutsch lernen …

Zugegeben: auf den ersten Blick klingt ein Dokumentarfilm, der zudem noch mit einer DV-Kamera gedreht wurde und mehr oder weniger als Versuchsanordnung entstand, nicht gerade spannend, doch die Grundkonstellation ist es allemal. Zumal sich Carolin und David ja die jeweils sechs Möglichkeiten, die der Würfel hat, selbst ausdenken und dabei manchmal ein recht hohes Risiko eingehen. Aber genau das macht den Reiz der Geschichte aus, die bis zum Schluss fesselt und fasziniert und ein wunderbarer Exkurs darüber ist, wie bunt, vielfältig und überraschend das Leben sein kann, wenn man sich nur auf die vielen Möglichkeiten einlässt. Und wer weiß, vielleicht verspürt ja der eine oder andere Zuschauer nach dem Besuch des Films ebenfalls Lust, sein Leben auszuwürfeln.

Kismet – Würfel dein Leben

Es begann alles mit einem Experiment im Jetzt, dem Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung. Wie wäre es, so fragte sich Lebert, wenn er sich einen Tag lang den Launen des Schicksals überließe und jede Entscheidung einfach auswürfeln würde?

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Meinungen

@Katharina · 30.05.2006

Es gibt leider von keinen Veröffentlichungstermin für eine DVD.

Katharina · 30.05.2006

einfach genial. Gibt's bald eine DvD?

i.c.k. · 25.04.2005

ich fand den film sehr erfrischend, weil die darsteller so normal sind.

die kameraführung ist zwar gewöhnungbsdürftig und vor allem die stimmen, die immer den mundbewegungen hinterherhinken, nerven etwas, aber insgesamt ein schöner low-budget film mit einer faszinierenden idee.

· 21.04.2005

Macht Spaß auf's Leben. Charmant & frech.

Linnemann · 19.04.2005

Langweilig mit unsympathischen 'Schauspielern', die tierisch auf den Wecker fallen. Lieber daheim Mensch Ärger Dich Nicht spielen als sich diesen Film anschauen.

· 07.04.2005

Super Idee, guter Film