King of the Hill

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Auf der Flucht

Immer wieder schön das Motiv des Städters, der in der rauen Wildnis auf seinen Überlebensinstinkt zurückgeworfen wird. Beim Sterben ist jeder der Erste und Die letzten Amerikaner sind die Blaupausen für solche Survival-Filme. So geschieht es auch in King of the Hill von Regisseur Gonzalo López-Gallego.
Auf seiner Fahrt durch die Einsamkeit Spaniens landet Quim (Leonardo Sbaraglia) an einer Tankstelle, wo er die hübsche Bea (María Valverde) beim Klauen beobachtet. Kurz darauf treffen sich beide zufällig auf der Toilette und ehe es sich Quim versieht, hat er mit Bea Sex im Waschraum. Nachdem sie sich verabschiedet hat, will Quim sein Benzin bezahlen, doch sein One Day Stand hat ihm den Geldbeutel geklaut – und dann auch noch seinen Sprit bezahlt. Dreistes Miststück. Auf der Weiterfahrt entdeckt Quim plötzlich Beas Wagen und folgt ihr. Urplötzlich erschallt mitten in der Wildnis ein Knall. Als Quim anhält und nachsieht, entdeckt er einen Einschuss in seinem Wagen! Und schon fliegen ihm die Kugeln um die Ohren. Auf der Flucht vor dem unsichtbaren Schützen trifft Quim erneut auf Bea. Auch auf sie wurde geschossen. Gemeinsam sind die Beiden nun auf der Flucht. Und selbst die plötzlich auftauchende Polizei bietet keinen Schutz.

Machen wir uns nichts vor; King of the Hill ist verdammt spannend und wirklich gut gespielt. Man nimmt den Flüchtenden wirklich ab, dass sie Angst vor dem unsichtbaren Schützen haben. Zwar fragt man sich recht schnell, wie Qium, dem eine Kugel im Oberschenkel steckt, wie von der Tarantel gestochen rennen kann und warum es denn immer gleich ein offener Bruch sein muss, wenn man sich mal vertritt, aber sei’s drum. 60 Minuten schafft es King of the Hill mächtig Gas zu geben, doch mit dem Kippen der Handlung im letzten Drittel, werden einige Zuschauer sicher nicht glücklich sein. Denn ab hier werden die Täter offenbart und wer das ist, ist gar nicht mal so schockierend, wie es sein soll oder wie es sich im Drehbuch vielleicht gelesen hat.

King of the Hill ist ein extrem spannender und glaubwürdig gespielter Thriller, der toll gefilmt wurde und zeigt, dass großes Spannungskino nicht unbedingt ein Megabudget benötigt.

King of the Hill

Immer wieder schön das Motiv des Städters, der in der rauen Wildnis auf seinen Überlebensinstinkt zurückgeworfen wird.
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