Killing Them Softly (2012)

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

"America is not a country, it's a business"

„America is not a country, it’s a business“, heißt es am Ende von Andrew Dominiks Killing Them Softly. Und weil die Wirtschaft im Jahre 2008 bereits spürbar unter den Vorzeichen der Rezession leidet, ist auch das Verbrechen nicht mehr das, was es mal war. Wie gut, dass es noch Gangster vom guten alten Schlag gibt, Männer mit Prinzipien. Männer wie Jackie Corgan (Brad Pitt).

Nach einem Raubüberall auf eine illegale Pokerrunde durch die beiden Kleinganoven Frankie (Scott McNairy) und Russell (Ben Mandelsohn) soll Jackie im Auftrag von Driver (Richard Jenkins) herausfinden, wer hinter der Sache steckt und die Schuldigen bestrafen. Doch bis er seinen Auftrag ausführen kann, sind noch eine Menge Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die unter anderem aus einem weiteren Profikiller bestehen, der schon am frühen Nachmittag besoffen ist und seinen Job nicht macht.

Der in Australien geborene Regisseur Andrew Dominik ist hierzulande bislang vor allem durch seinen Film Die Ermordung von Jesse James durch den Feigling Robert Ford (2007) bekannt geworden, seiner erste Zusammenarbeit mit Brad Pitt, der auch in Killing Me Softly als prinzipientreuer Killer Jackie eine wichtige Rolle spielt. Obwohl dieser Mann erst relativ spät ins Spiel kommt, wird er im Verlauf des Films immer mehr zur eigentlichen Hauptperson — und das ist auch gut so. Corgans Monologe und seine Wortgefechte mit Driver gehören zu den Höhepunkten des Films, der in auffälliger Weise immer wieder Ausschnitte aus den Wahlkampfreden von George W. Bush und Barack Obama einflicht und so einen politischen Subtext einstreut, den man in dieser Form selten im amerikanischen Genrekino zu sehen bekommt. Zwar merkt man dem Film bisweilen deutlich an, dass er in Sachen Coolness deutlich nach Vorbildern wie Quentin Tarantino schielt, deren lässiges Selbstverständnis er nicht ganz erreicht. Dennoch ist dieser Thriller unübersehbar einer der eher ungewöhnlichen des Kinojahres 2012.
 

Killing Them Softly (2012)

„America is not a country, it’s a business“, heißt es am Ende von Andrew Dominiks „Killing Them Softly“. Und weil die Wirtschaft im Jahre 2008 bereits spürbar unter den Vorzeichen der Rezession leidet, ist auch das Verbrechen nicht mehr das, was es mal war. Wie gut, dass es noch Gangster vom guten alten Schlag gibt, Männer mit Prinzipien. Männer wie Jackie Corgan (Brad Pitt).

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