Kick-Ass 2

Eine Filmkritik von Patrick Thülig

Hit-Girl gegen den Rest der Welt – Runde 2

Matthew Vaughns auf einem Comic von Mark Millar basierende Superheldenkomödie Kick-Ass war im Jahre 2010 ein großer Erfolg – zumindest bei den Kritikern, während der Film an den Kinokassen die Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte. Aufgrund der positiven Rezensionen und des vorausgegangenen Medienhypes war dem Film ein enormes Kultpotenzial zugeschrieben worden, was dieser dann nur teilweise erfüllen konnte. Nun läuft Kick-Ass 2 in den deutschen Kinos an und die Fans von Comicvorlage und Film werden wohl nicht enttäuscht werden, auch wenn sich im Vergleich zum ersten Film einiges geändert hat.
Im Leben der beiden Protagonisten Dave „Kick-Ass“ Lizevski (Aaron Taylor-Johnson) und Mindy „Hit-Girl“ Macready (Chloe Grace-Moretz) hat sich einiges getan. Mindy lebt jetzt bei dem alten Kollegen ihres verstorbenen Vaters. Nach anfänglichen Abenteuern als Hit-Girl muss sie ihm versprechen, nie wieder das Kostüm anzuziehen und stattdessen ein „normales“ Leben zu führen. Kick-Ass hingegen schließt sich einem Superhelden-Team namens „Justice Forever“ an, denn Chris D’Amico (Christopher Mintz-Plasse), dessen Vater im ersten Teil von Kick-Ass getötet wurde, schwört Rache. Er nennt sich „The Motherfucker“ und versammelt eine Gang von Schurken um sich herum. Ein Showdown zwischen den beiden Gruppen scheint unumgänglich, allerdings benötigt „Justice Forever“ dafür die Hilfe von Hit-Girl.

Auf den ersten Blick scheint sich von der Rezeptur des ersten Teils wenig verändert zu haben. Zwar sind die Darsteller ein wenig erwachsener geworden, doch Gewalt, politische Inkorrektheit und das flotte Tempo des ersten Teiles prägen nach wie vor den Tonfall des Films. Dennoch geht man mit einem anderen Gefühl aus dem Kino. Es stellt sich also die Frage, woran man diese Modifikationen festmachen kann. Und hier scheint es so, als ließen sich die spürbaren Veränderungen auch ein wenig an den Regisseuren festmachen, die in beiden Fällen auch für das Drehbuch mitverantwortlich waren. Im ersten Teil herrschte eine leichte Stimmung im Film vor – der Humor stand im Vordergrund und selbst Schicksalsschläge wie der Tod von Big Daddy ließen die Grundstimmung des Films nicht ins Tragische kippen. Außerdem führte Vaughn den Film mit ruhiger Hand, selbst wenn Kick-Ass ein enorm hohes Tempo vorgab, geriet das Ganze nie zu hektisch.

Im zweiten Teil ist das nun anders. Der Film wirkt insgesamt wesentlich hektischer und gerade die Actionszenen sind viel zu schnell und wackelig inszeniert. Dem Regisseur Jeff Wadlow, der bisher nur mit Cry Wolf auf sich aufmerksam machen konnte, fehlt die gelassene Souveränität und das Feingefühl für die schwierige Balance von Humor und Drama. Ist der Film am Anfang eine „Hau-Drauf-Komödie“ mit Slapstick-Einlagen und jeder Menge leichter High-School Situationskomik, so wendet sich das Blatt im zweiten Teil des Films, wenn wichtige Bezugspersonen der Hauptcharaktere sterben. Diesen „Stretch“ kauft man dem Film nie richtig ab. Gegenüber dem Comic gibt es zwar eine enorme Entschärfung von gewalttätigen Szenen, wie etwa die Vergewaltigung von Daves Freundin, doch trotzdem fühlt sich die zweite Hälfte fast schon wie ein anderer Film an. Vielleicht fehlt das „Over-the-top“-Element des Comics im Film, um dieses Loch sinnvoll zu füllen.

Trotz allem ist der Film über weite Strecken ein großer Spaß – und das ist vor allem Hit-Girl zu verdanken, auch wenn ihre Szenen in der High-School vielleicht die schlechtesten des Films sind. Sie ist aber ein extrem interessanter Charakter, weitaus interessanter als der von Kick-Ass jedenfalls, weswegen sich Kick-Ass 2 auch mehr so anfühlt, als sei es eigentlich ihr Film. Hinzu kommt noch ein weiterer Faktor: In diesem eigentlich politisch höchst diskussionswürdigen Film (gerade mit dem Thema Rassismus wird hier mehr als nur salopp umgegangen) ist Hit Girl die Waffe des Feminismus und der Emanzipation.

Aber besser ist es eigentlich, den Film fernab der Politik zu betrachten und sich auf dieses neon-spaßige Action-Feuerwerk einzulassen – auch wenn der Film mehr Probleme hat, als sein Vorgänger.

Kick-Ass 2

Matthew Vaughns auf einem Comic von Mark Millar basierende Superheldenkomödie „Kick-Ass“ war im Jahre 2010 ein großer Erfolg – zumindest bei den Kritikern, während der Film an den Kinokassen die Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte.
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Meinungen

Milena Hook · 16.08.2013

Naja ich finde man müsste den film nicht dierekt ab 18 machen.Meine kleine schwester(14) hats iwie geschafft da reinzukommen.Sie hat gesagt man müsste den film ab 16 machen weil hitgirl noch aggresiver ist als im 1. teil aber eig is der film nich viel anders als der 1. aber geil

Tho Mi · 01.04.2013

Moinsen, der deutsche RED BAND Trailer ist etwas länger