Izo

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Könntest Du Gott töten

Takashi Miike (Ichi – Der Killer, The Call) ist dafür bekannt, in seinen Filmen nicht zimperlich zu sein. Und tatsächlich, Izo spart nicht mit harten Gewaltszenen und viel Blutgespritze.
Der Mörder Izo wird 1865 brutal hingerichtet. Von nun an ist er dazu verdammt, immer wiedergeboren zu werden, durch die Epochen zu wandeln und Rache zu üben. Während er buchstäblich durch die Zeit taumelt, metzelt er so ziemlich alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Im Laufe der Jahrzehnte, verliert Izo aber auch immer mehr seine Menschlichkeit, muss sich zudem den Geistern seiner Opfer erneut stellen und wird zum Rachedämon. Bis er glaubt, es sogar mit den Göttern aufnehmen zu können…

Da Izo bei seinem Rachefeldzug selbst vor Kindern und seiner Mutter nicht halt macht, fällt es dem Zuschauer zunehmend schwer, so etwas wie Sympathie für die Titelfigur zu empfinden. Hauptdarsteller Kazuya Nakayama schafft es außerdem nur in wenigen (Spiel-) Szenen zu überzeugen. Klar, meistens schreit er gequält oder im Blutrausch, doch in den langatmigen Szenen zwischen den Gemetzeln muss er schauspielern. Und das gelingt ihm mehr schlecht als recht.

Als erstes fühlt man sich aber an Highlander erinnert. Auch der wandelte durch die Zeit, um sich dem letzten großen Kampf zu stellen. Izo ist ungleich härter, blutiger, zynischer, menschenverachtender. Auch ist die Erzählstruktur sehr verschachtelt, oft ist nicht zu erkennen, wer wer ist, da vor all dem Blut und Gedärm nur mehr die Umrisse der Gegner zu erkennen sind. Leider sind auch die Originalaufnahmen aus diversen Kriegen nicht wirklich in den Kontext zur Handlung zu setzen. Ob man diesen Overkill an abgefahrenen Kameraperspektiven, schnellen Schnitten, optischen Spielereien und zwei überflüssigen (und auch noch mittelmäßigen) CGI-Effekten nun für Kunst, großes Kino oder gar ein Meisterwerk hält, muss jeder selbst herausfinden. Fakt ist, dass Izo unterhalten (vor allem zu Anfang) und überraschen (zum Ende hin) kann. Doch wer nichts mit sprechenden Blumen und einem "Lock n’ Loll" brabbelnden alten Mann anfangen kann, sollte sich einen "einfacheren" Film Miikes ansehen, um sich mit dessen Werk auseinander zu setzen.

Izo

Takashi Miike (Ichi – Der Killer, The Call) ist dafür bekannt, in seinen Filmen nicht zimperlich zu sein. Und tatsächlich, Izo spart nicht mit harten Gewaltszenen und viel Blutgespritze.
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