Invasion vom Mars (Mediabook Original und Remake)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Zwei Invasionen zum Preis von einer

Bislang gab es Tobe Hoopers Invasion vom Mars nur in einer sehr schäbigen DVD-Variante. Auch das 1953er-Original von William Cameron Menzies war nur als Billig-DVD zu haben, nun jedoch hat Koch Media sich des Originals und des Remakes angenommen. Ersterer Film liegt auf Blu-ray vor, letzterer immerhin auf einer qualitativ deutlich besseren DVD. Um in den Genuss beider Filme zu kommen, muss man sich jedoch an das Mediabook halten.
Der kleine David beobachtet, wie nachts hinter dem Hügel hinter seinem Haus ein Ufo landet. Keiner will ihm glauben, aber sein Vater fällt den Invasoren als erstes zum Opfer. Der Körper wird übernommen. Bald darauf erwischt es auch Davids Mutter und dann rasend schnell auch fast alle anderen Einwohner der Stadt. David kann den Invasoren jedoch entkommen und versucht, Hilfe zu finden, um sowohl seine Eltern, als auch die anderen zu retten.

Angesichts der Präsentation bietet sich der direkte Vergleich an. Zwischen beiden Filmen stehen nicht nur mehr als drei Jahrzehnte filmischer Entwicklung, sondern auch ein Vielfaches an Budget. Mit zwölf Millionen Dollar hatte Tobe Hooper das mehr als Vierzigfache an Geld zur Verfügung. Das nutzt er vor allem für die Optik. Zwar ist die Neuinterpretation hübscher getrickst, wirkt jedoch auch etwas weniger lebendig als das grellbunte Original. Die Paranoia-Stimmung des Originals ist dort deutlich intensiver, und das gilt auch mehr als 60 Jahre nach seiner Entstehung, während Hoopers Film den Körperfresser-Gedanken zu Gunsten einer theatralischen Inszenierung mit überzogenen Darstellungen zum Randaspekt verkommen lässt.

Der 1986er-Film gibt sich somit deutlich trashiger, als er es hätte sein müssen. Tatsächlich sieht man das für die damalige Zeit stattliche Budget nicht immer. Zu häufig sind auch vermeintliche Außenaufnahmen als Studiokulisse erkennbar. Das hat einen gewissen Charme, lässt den Film aber älter erscheinen, als er eigentlich ist. Er ist, und das ist im Grunde kurios, weit weniger souverän gealtert als das ungleich ältere Original.

Das liegt auf DVD in gleich zwei Fassungen vor: die US-Fassung und die Euro-Fassung. Interessanter ist hier zweifelsohne die europäische, da sie auch ein paar Minuten mehr Laufzeit aufweist. Die Bildqualität ist nicht überragend, übertrifft aber bisherige Auflagen. Gleiches gilt selbstverständlich auch für das Remake, das erstmals im Originalformat vorliegt und in derartiger Bildschärfe noch nie zu sehen war. Das natürliche Filmkorn ist dabei erfreulicherweise erhalten geblieben.

An Bonus gibt es zum Hooper-Film eine Promo-Featurette, deren Werbecharakter stark ausgeprägt ist und eine Featurette, die die Entstehung beleuchtet, aber zu kurz ist, um auch nur halbwegs in die Tiefe zu gehen. Zudem werden große Teile der gut 15 Minuten Laufzeit mit Filmausschnitten bestritten. Enthalten ist auch der deutsche Vorspann und das deutsche Ende, das vorzeitig abbricht und ein Happyend suggeriert. Abgerundet wird das Alles mit dem Trailer für den alten und den neuen Film.

Invasion vom Mars (Mediabook Original und Remake)

Bislang gab es Tobe Hoopers „Invasion vom Mars“ nur in einer sehr schäbigen DVD-Variante. Auch das 1953er-Original von William Cameron Menzies war nur als Billig-DVD zu haben, nun jedoch hat Koch Media sich des Originals und des Remakes angenommen. Ersterer Film liegt auf Blu-ray vor, letzterer immerhin auf einer qualitativ deutlich besseren DVD. Um in den Genuss beider Filme zu kommen, muss man sich jedoch an das Mediabook halten.
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