Horsemen

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Mal wieder muss die Bibel, genauer die christliche Mythologie, dafür herhalten, dass blutige Verbrechen an Unschuldigen begangen werden. Das Horsemen trotz namhafter Darsteller (Dennis Quaid, Patrick Fugit) und einem guten Regisseur (Musikvideo-Jonas Akerlund, Spun) genretypisch und in „geordneten Bahnen“ abläuft, liegt eher am – freundlich ausgedrückt – routinierten Drehbuch von Doom-Autor Dave Callahan. Dennoch macht Horsemen Spaß, ist durchgehen spannend (vor allem im Mittelteil) und unterhält ohne Längen. Ob die mangelnden Innovationen nun großartige Negativpunkte sind, muss jeder für sich entscheiden. Besser als das ähnlich geartete Sieben-Rip-off Ressurrection ist Horsemen allemal.
Polizist Aidan Breslin (Dennis Quaid, Day After Tomorrow) ist ein Arbeitstier. Seit dem Tod seiner Frau, hetzt der Cop nur noch von Fall zu Fall. Das dabei die Beziehung zu seinen beiden Söhnen immer brüchiger wird, bekommt Breslin nicht mit. Als ihn sein neuer Fall immer tiefer in apokalyptische und mythologische Verstrickungen hinein zieht, erreicht Breslin seine Grenzen. Ritualmorde, mysteriöse Botschaften – Breslin beginnt an seinem Können zu zweifeln. Denn die Zeichen deuten zwar auf einen Serienmörder hin, doch eigentlich sind die Taten zu abstrakt. Das die vier biblischen Reiter der Apokalypse damit zu tun haben und sich somit das Ende der Welt ankündigt, kann und will der abgeklärte Polizist nicht wahrhaben. Doch alles deutet genau darauf hin…

Horsemen ist ein wirklich guter Mysterythriller, der toll gefilmt und spannend inszeniert ist. Es gibt schlimmeres, als auf den ausgetretenen Pfaden des Genreprimus Sieben zu wandern. An dessen Genialität kommt der Film jedoch nicht an, klaut sogar die eine oder andere Idee. Zwar ist es immer wieder schön, das markante Gesicht von Dennis Quaid zu sehen. Doch so richtig überzeugt das Schauspielurgestein nicht. Eher hat man den Eindruck, einer Routinedarstellung zuzusehen. Das Quaid auch dabei noch eine gute Figur macht, ist klar. Der Mann versteht sein Handwerk. Überzeugen können aber vor allem die Nebendarsteller. Lou Taylor Pucci (Thumbsucker) als enttäuschter Teenagersohn und Patrick Fugit (Almost Famous) als religiöser Fanatiker sind einfach toll beim durchdrehen anzuschauen. Leider ist das Ende von Horsemen dann doch etwas zu kitschig, als das man hier sagen könnte, Regisseur Akerlund sei konsequent. Der gesamte konsequent-nihilistische Tonfall wird mit einem Moment umgedreht, was doch arg nach Kurzschlussreaktion des Studios aussieht.

Horsemen

Mal wieder muss die Bibel, genauer die christliche Mythologie, dafür herhalten, dass blutige Verbrechen an Unschuldigen begangen werden. Das „Horsemen“ trotz namhafter Darsteller (Dennis Quaid, Patrick Fugit) und einem guten Regisseur (Musikvideo-Jonas Akerlund, „Spun“) genretypisch und in „geordneten Bahnen“ abläuft, liegt eher am – freundlich ausgedrückt – routinierten Drehbuch von Doom-Autor Dave Callahan.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen