Home (2013)

Eine Filmkritik von Stefan Otto

Bande der Familie und der Freundschaft

Vier Personen finden Platz in dem kleinen, abgewohnten Häuschen, auf das der Titel Hemma / Home sich möglicherweise bezieht. Aus diesem Quartett begleitet die verspielte Komödie vor allem den Weg, den die 27jährige, blonde Lou geht. Die zurückhaltende Verkehrsplanerin muss zunächst ihr Elternhaus verlassen, bevor sie ein neues Zuhause finden kann.
Jahrelang wurde Lou von ihrer Mutter in dem Glauben gehalten, dass ihre Großeltern schon lange nicht mehr am Leben wären, bis sie jetzt plötzlich erfährt, dass Opa Yngve gerade erst gestorben ist und Oma Frida noch lebt. Gegen den Willen ihrer Mutter, die mit ihren Eltern in einem Streit lebt, der eigentlich längst verjährt sein könnte, reist Lou (Moa Gammel, die man als Kriminaltechnikerin Elin Nordenskiöld aus den Göteborger Irene-Huss-Krimis kennt) in das kleine Dorf der Großeltern.

Bei Frida (Anita Wall), die in dem eingangs erwähnten Häuschen lebt, trifft Lou auf den elfjährigen Tom, der eigentlich in die Schule müsste, und auf Henrik (Simon J. Berger), einen Antiquar und Barpianisten. Die beiden sind regelmäßig in Fridas offenem Haus zu Gast. Die Witwe kümmert sich um sie, sie ist für Tom, Henrik und Lou da, und lehrt ihre Enkelin und ihre jungen Freunde damit auch, für andere da zu sein.

Tom (Erik Lundqvist) ist ein Junge, der anfangs interesse- und freudlos erscheint und besonders in der Schule Ablehnung erfährt. Er hält alle seine Mitschüler für Idioten, genau wie sie ihn. Frida unternimmt immer wieder Versuche, etwas zu finden, das Tom gut kann, vielleicht kochen, Klavier spielen oder ein Zimmer einrichten, und verliert nicht den Glauben an ihn, egal wie kläglich er immer wieder scheitert. Der scheuen Lou, die es gewohnt ist, sich in ihre Arbeit zu flüchten, bringt sie bei, dass es im Leben darauf ankommt, zu lieben. Dass Henrik an dieser Stelle ins Spiel kommt, lässt sich schon bald erahnen.

Obwohl oder vielleicht auch gerade weil sie kürzlich zur Witwe wurde, bejaht Frida wie überhaupt der ganze Film das Leben mit all seinen Unzulänglichkeiten und jedes Individuum mit seinen Schwächen und Fehlern. Regisseur und Autor Maximilian Hult, der 1982 in der Schweiz geboren wurde, aber Schwede ist, schafft es, die Charaktere in seinem sympathischen Film über Familie, Freundschaft und Liebe ganz authentisch aussehen zu lassen. Ohne überzeichnet zu wirken, haben sie alle ihre Eigenheiten und Marotten. Zum Teil lassen die sie etwas verschroben, aber auch gerade liebenswert erscheinen und tragen dazu bei, dass man sich als Zuschauer umso mehr für die Geschichten interessiert, in die die Figuren verwickelt sind.

Home (2013)

Vier Personen finden Platz in dem kleinen, abgewohnten Häuschen, auf das der Titel „Hemma“ / „Home“ sich möglicherweise bezieht. Aus diesem Quartett begleitet die verspielte Komödie vor allem den Weg, den die 27jährige, blonde Lou geht. Die zurückhaltende Verkehrsplanerin muss zunächst ihr Elternhaus verlassen, bevor sie ein neues Zuhause finden kann.
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