Hokkabaz

Eine Filmkritik von Jean Lüdeke

Magisches aus der Türkei

Eine turbulente türkische Komödie im angesiedelt Gaukler-Milieu. Cem Yilmaz, 43, in Gora nur Hauptdarsteller, hat diesmal auch selbst mit Regie geführt. In seiner Heimat ist Yilmaz einer der erfolgreichsten und beliebtesten Standup-Comedians und hat das Genre dort überhaupt erst populär gemacht.
Der erfolglose Magier Iskender (Cem Yilmaz) und sein Assistent Maradona (Tuna Orhan) beschließen, eine Tournee zu organisieren, um aus den engen und vollen Straßen der Großstadt Istanbul zu entfliehen. Auf ihrer Reise begleitet sie Iskenders Vater, der verrückte Sait (Mazhar Alanson). Mit dem Ziel, soviel Geld zu scheffeln, machen sie sich auf den Weg. Aber gleich bei ihrem ersten Auftritt erwartet sie Ungeahntes…

„Hokkabaz“ heißt Zauberkünstler auf türkisch, aber auch Gaukler, Taschenspieler und Betrüger. „Du bist doch nur ein Gauner“, ruft Iskenders Vater ein um das andere Mal aus, enttäuscht über die Mittelmäßigkeit seines missratenen Sohnes. Doch genau in der Armseligkeit ihrer Bemühungen um die Zauberkunst, die Tricks entstammen eher einem Hobbyzauberkasten, liegt der Charme und die Komik des Films.

„Heiterkeit und Ernst liegen nah beieinander in Hokkabaz“, meint der Berliner Tagesspiegel. Sie legt den gesellschaftskritischen Kern dieses „komödiantischen Roadmovies“ frei: „Um Familienbeziehungen geht es, um Freundschaft und die Geschlechterverhältnisse in der patriarchalen Gesellschaft. Neben der entlaufenen Braut, die sich vorbildlich selbstbestimmt verhält, sehen die Männer gar nicht gut aus.“ Und die Welt pflichtet bei: „Eine für Deutsche gewöhnungsbedürftige Komödie von und mit dem türkischen Stand-Up-Comedian Cem Yilmaz (…), in den besten Momenten ein bezauberndes Magier-Märchen mit Kusturica-Charme.“

Hokkabaz

Eine turbulente türkische Komödie angesiedelt im Gaukler-Milieu. Cem Yilmaz, 43, in Gora nur Hauptdarsteller, hat diesmal selbst mit Regie geführt.
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