Headhunter

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Ein Höllenjob

Plakatmotiv und Backcover lassen vermuten, dass es sich bei Headhunter um reinrassigen Fun-Splatter handelt. Doch die FSK 16 und schließlich die folgenden 84 Minuten belehren eines besseren. Der Blutgehalt hält sich in Grenzen, der Spass ebenso.
Der smarte Versicherungsagent Ben will sich beruflich verändern, mehr Geld verdienen und die Karriereleiter emporsteigen. Doch sein Boss kann ihm die gewünschte Gehaltserhöhung nicht bieten. Da trifft es sich gut, dass er von einem undurchsichtigen Freund die Nummer der Headhunterin Sarah zugesteckt bekommt. Und tatsächlich läuft alles besser als erwartet und Ben hat nicht nur schon am nächsten Tag einen neuen Job, auch ist Sarah ausgesprochen sexy und die Gehaltserhöhung könnte kaum besser sein. Doch natürlich gibt es einen Haken. Nicht nur, dass Ben nur nachts arbeiten soll, seine neuen Kollegen sind unheimliche Typen, die sich gerne auch mal in Luft auflösen. Ben ignoriert diverse Warnsignale und gerät immer tiefer in eine unheimliche Story um untote Kollegen, verloren gegangene Köpfe und wachsenden Ärger mit seiner Liebsten.

Regisseur und Autor Paul Tarantino lässt es gemächlich angehen. Nach einem furiosen Axtmörder-Auftakt wechselt die Gangart und der Horror kommt auf leisen Sohlen. Die Gewalt hält sich für einen Slasher in Grenzen, doch wenn, dann fliegen die Köpfe. Zwar sehen manche Szenen vom Look her nach billiger Pornoregalware aus, doch hat man sich erstmal daran gewöhnt, steht dem Filmspaß nichts mehr im Weg. Doch Vorsicht: Für einen bierseligen Filmabend mit Kumpels ist Headhunter zu ruhig — trotz der schwarzhumorigen Einlagen. Zu schnell könnte sich genervte Unruhe einstellen. Lieber den Film alleine oder im ganz kleinen Kreis ansehen.

Headhunter ist solide Genreunterhaltung; kein Klassiker, aber mit Anzeichen von Ambitionen. Eine Art Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia auf Grusel-Splatter. Dazu gibt es ein kleines Making of, Kommentar und Trailer.

Headhunter

Plakatmotiv und Backcover lassen vermuten, dass es sich bei Headhunter um reinrassigen Fun-Splatter handelt.
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