Gilda

Freitag, 10. Februar 2006, ARTE, 23:10 Uhr

Buenos Aires im Jahr 1945: Der schmierige und gerissene amerikanische Falschspieler Johnny Farrell (Glenn Ford) wird von dem undurchsichtigen Ballin Mundson (George Macready) während eines selbst verschuldeten Überfalls gerettet. Die beiden Männer sind sich sympathisch und Mundson, der ein luxuriöses, wenngleich verbotenes Spielcasino besitzt, stellt Johnny als seinen persönlichen Assistenten ein. Was Johnny allerdings nicht weiß: Das Casino ist lediglich eine Tarnung für weitere kriminelle Machenschaften Mundsons. Als der Casinobesitzer eines Tages mit einer neuen Ehefrau an seiner Seite nach Buenos Aires zurückkehrt, wird die Freundschaft der beiden Männer auf eine harte Probe gestellt, denn Gilda (Rita Hayworth), so der Name der neuen Mrs. Mundson, ist keine Unbekannte, im Gegenteil. Johnny und sie waren früher einmal ein Paar, doch nun hasst er sie nur noch. Seine Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen, denn Gilda ist nicht gerade eine Mustergattin und zieht Verehrer und Affären förmlich an. Als sie sich auch noch an Johnny heranmacht, ist dieser hin- und hergerissen zwischen Loyalität und Hass, Begehren und Eifersucht. Ein Teufelskreis aus Intrigen setzt sich in Gang, der bis zum bitteren Ende geführt wird, mit allen Mitteln…

Wenn ein Film den Ruf einer Schauspielerin begründet hat, dann ist dies im Falle Rita Hayworths ohne Zweifel Gilda von Charles Vidor. Das Filmbild der Schauspielerin im Abendkleid mit langen Handschuhen hat Hayworths Image wesentlich mitgeprägt und ist heute noch eine Stilikone sämtlicher Diven. Insbesondere ihr Lied (dessen Gesangspart aber von Anita Ellis übernommen wurde) „Put the Blame on Mame“ wurde zur Hymne der aus dem Krieg heimkehrenden Soldaten. Als sich Rity Hayworth während dieses Liedes eines Handschuhs entledigt und diesen ins Publikum wirft, ist das so ungeheuer erotisch, dass es heute wie ein Wunder wirkt, dass dieser keusche und lediglich angedeutete Strip nicht die Sittenwächter der damaligen Zeit auf den Plan rief. Darüber hinaus aber ist Gilda ein Musterbeispiel für den Film Noir, er ist sexy, zynisch und analysiert messerscharf die Unmöglichkeiten der Liebe, wie man sie Ende der Vierziger in Hollywood sah. Ein bitterer und wunderschöner Abgesang auf die Liebe.

Gilda

Buenos Aires im Jahr 1945: Der schmierige und gerissene amerikanische Falschspieler Johnny Farrell (Glenn Ford) wird von dem undurchsichtigen Ballin Mundson (George Macready) während eines selbst verschuldeten Überfalls gerettet.

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