Ghost Shark - Die Legende lebt

Eine Filmkritik von Martin Beck

Blau leuchtender Fisch-Terror, mit Unkraut

Sharknado und die Folgen. Jener unglaublich schlechte und unglaublich erfolgreiche Haie-in-einem-Tornado-Heuler hat die Schleusen geöffnet für alles, was irgendwie mit einer großen Finne und scharfen Zähnen zu tun hat. Schon davor gab es ja jede Menge Hai-Trash, wie z.B. Sand Sharks, Swamp Shark oder Super Shark, doch ab jetzt wird jeder neue Hai-Film ganz genau filetiert. Selbst wenn er von einem blau leuchtenden Geisterhai handelt, der sich überall dort manifestieren kann, wo Wasser ist.
Die Prämisse von Ghost Shark ist zumindest mal originell, ermöglicht sie doch Haiangriffe z.B. in einem Swimmingpool, einer Bikini-Autowäsche, einem tropfenden Waschbecken oder einer Badewanne. Die Kirsche auf dem Kuchen geht auf jeden Fall an den armen Kerl, der ein vom Geisterhai befallenes Glas Wasser trinkt und daraufhin in zwei Hälften zerteilt wird, doch selbst dieser ausgesucht rote Moment kann unmöglich darüber hinwegtäuschen, dass hier erneut die müllige el Cheapo-Keule geschwungen wird.

Ghost Shark riecht an allen Ecken und Enden nach typischem SyFy-Schwachsinn. Das Prinzip dieser Filme scheint immer zu sein, die nach der bekloppten Idee geschürte Erwartungshaltung möglichst tief auf den rauen Boden dilletantischer, bzw. völlig egaler Inkompetenz fallen zu lassen und sich dann über erbärmliche Schauspieler, ein zusammengeschustertes Drehbuch, billige Effekte und viel zu wenig Geld in den Morast verzweifelter Bückware zu graben.

Okay, ein jenseitiger Killer-Hai, der einst von fiesen Rednecks getötet wurde, nimmt Rache. Nur warum dann inmitten plumper Der weiße Hai-Zitate? Warum sind es vor allem stereotype Teens, die den Kampf aufnehmen? Warum mag der überdrehte Bürgermeister schon wieder nichts kapieren? Und warum wird der einzige richtige Schauspieler hier, Richard Moll, auf die unvermeidliche Rolle des warnenden Zausels festgenagelt?

Natürlich erwartet man bei einem Film wie Ghost Shark keine tiefgründige filmische Qualität, doch dieses willenlose Ergeben in bewusste Schlechtigkeit muss eigentlich auch nicht sein. Wenn hier denn unbedingt etwas Gutes entdeckt werden soll, dann kann es eigentlich nur im direkten Verhältnis zu anderem Hai-Schotter passieren – wie natürlich Sharknado, der tatsächlich noch blöder und verzweifelter wegkommt und somit Ghost Shark einen gewissen Respekt vor seinem Thema attestiert. Auch wenn sich das irgendwie furchtbar falsch liest.

Vielleicht lieber so: Regisseur Griff Furst, der dank z.B. Lake Placid 3, Swamp Shark oder Arachnoquake bereits einige Erfahrung im Trash-Tierhorror-Bereich sammeln konnte, lässt erkennen, dass er nicht jeden Morgen vor Drehbeginn erstmal über der Schüssel hing. Die Idee hinter Ghost Shark sorgt immerhin für räumliche Abwechslung und ermöglicht z.B. auch die Verspeisung eines kleinen Kindes, das eine Wasserrutsche hinunterschliddert. Ein kleiner, ein gerade kruder Nugget, jawohl, doch wenn man in der Wüste steht, wird selbst äußerst mäßig getrickstes Unkraut zu einem ansehnlichen Ereignis.

Ghost Shark - Die Legende lebt

„Sharknado“ und die Folgen. Jener unglaublich schlechte und unglaublich erfolgreiche Haie-in-einem-Tornado-Heuler hat die Schleusen geöffnet für alles, was irgendwie mit einer großen Finne und scharfen Zähnen zu tun hat. Schon davor gab es ja jede Menge Hai-Trash, wie z.B. „Sand Sharks“, „Swamp Shark“ oder „Super Shark“, doch ab jetzt wird jeder neue Hai-Film ganz genau filetiert.
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