Ghost Rider: Spirit of Vengeance (2011)

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Eins muss man Nicolas Cage lassen: er zieht seinen Stiefel durch. Mittlerweile zum Vielfilmer mutiert, kommen pro Jahr gefühlte zehn Filme mit dem einstigen Oscar-Star auf DVD raus. Viele schaffen es nicht mehr ins Kino. Zu sehr setzt der bekennende Sammler von Schlössern auf Masse. (Unterhaltsamer) Trash wie Der letzte Tempelritter wechselt sich ab mit totalen Rohrkrepierern wie The Wickerman und Bangkok Dangerous. Dem gegenüber steht High Budget vom Kaliber Das Vermächtnis des geheimen Buches und… nun ja; Ghost Rider 1. Dass Cage mittlerweile eine Karikatur seiner selbst ist und sich oft nur so durch seine Filme chargiert, ist irgendwie schon wieder Kult. Das Internet ist voll mit Zusammenschnitten seiner „besten“ Momente. Mit Ghost Rider – Spirit of Vengeance erfüllt sich der Star nun einen Traum, nämlich den Ghost Rider grimmiger darzustellen, als im ersten Teil. Für ein FSK 12 reicht es trotzdem noch.

Viele Jahre sind vergangen, seit Stuntman Johnny Blaze (Cage) einen Pakt mit dem Teufel einging, um seinen Vater zu retten. Seitdem verwandelt sich Johnny des Nächtens in den Ghost Rider, einen flammenden Dämon auf einem Höllenbike, der den Bösen die Seelen aussaugt. Aber Johnny hat genug vom Ghost Rider und sich in eine alte Fabrik in Rumänien zurückgezogen. Doch als die Armeen des Teufels den zehnjährigen Danny entführen, mit dessen Kräften der Teufel auf die Erde zurückkehren will, wird es wieder Zeit. Moreau, der letzte Kriegsmönch, holt Johnny Blaze zur Verstärkung. Gemeinsam zieht man ins Feld gegen den Teufel…

Das geplante Budget wurde um gut die Hälfte auf 55 Millionen US-Dollar gekürzt, gedreht wurde in Osteuropa und Co-Star Eva Mendes ersatzlos gestrichen. Dennoch macht Ghost Rider – Spirit of Vengeance eine amtliche Figur. Zu verdanken hat man das dem Regieduo Neveline/Taylor. Die Beiden haben nicht nur mit Crank und Crank: High Voltage full speed ahead Kino geschaffen, sondern auch mit Gamer einen kapitalen Action-Bock geschossen. Mit ordentlich Zunder und erstklassigen Ghost Rider-Effekten hetzen sie Nicolas Cage durch einen hanebüchenen Plot, der Trash pur ist. Die Action ist spärlich gesät, aber schön over the top und Cage gibt sichtbar gerne den Vollpsycho und rollt mit den Augen (wenn sein Schädel nicht gerade brennt). Doch sobald darstellerische Fähigkeiten gefragt sind, wird es düster in Osteuropa. Sämtliche Nebendarsteller bleiben Durchschnitt, liegen oft sogar darunter. Und Nic Cage macht eben den Cage.

Nicht selten wähnt man sich in einem direct-to-video C-Movie. Es ist an Nic Cage und den Spezialeffekten, die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Und das gelingt ihnen trotz immenser Logiklöcher, mancher Längen, schlimmer Dialoge und haufenweise Kanonenfutter in Söldnerform. Gaststar in Ghost Rider – Spirit of Vengeance ist übrigens Highlander Christopher Lambert, der viel zu schnell verheizt wird und reichlich deplatziert wirkt. Dennoch kann man Ghost Rider: Spirit of Vengeance als gelungenen Actioner für den nächsten Herrenabend empfehlen. Weitere Pluspunkte sind das großartige Cover-Artwork und ein üppiges Making Of, das Vorbildcharakter hat.
 

Ghost Rider: Spirit of Vengeance (2011)

Eins muss man Nicolas Cage lassen: er zieht seinen Stiefel durch. Mittlerweile zum Vielfilmer mutiert, kommen pro Jahr gefühlte zehn Filme mit dem einstigen Oscar-Star auf DVD raus. Viele schaffen es nicht mehr ins Kino. Zu sehr setzt der bekennende Sammler von Schlössern auf Masse.

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