Ghost Club - Geister auf der Schule

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Er sieht tote Menschen

Nicht jeder Geist ist gruselig. Aber amüsant können Geister schon sein. Zumindest dann, wenn sie im Mittelpunkt einer Komödie stehen, die amerikanischen Erzählmustern nicht hinterher hechelt, sondern sich auf eigene Stärken besinnt. Diese spanische Produktion gibt nie vor, mehr zu sein, als sie ist: nicht weniger als 90 vergnügliche Minuten.
Modesto hat ein Problem. Nein, es sind nicht die Schüler, denen er als Lehrer etwas beizubringen versucht. Es sind die toten Leute, die er sieht. Deswegen hat er schon Unsummen beim Psychiater gelassen und jeden Job verloren, aber nun fängt er an der alten Monteforte-Schule an, wo er fünf toten Schülern begegnet. Modesto beschließt, sich den Toten zu stellen und ihnen zu helfen, den Abschluss zu machen, so dass sie endlich diesen Schulhallen entkommen und ins Jenseits entfleuchen können.

Flott erzählt, funktioniert Ghost Club für alle Altersgruppen ausgesprochen gut. Die Figuren sind bisweilen etwas eindimensional gestaltet, fügen sich aber gut in die Geschichte ein. Die ist garniert mit pointierten Dialogen und abstrusen Situationen. So erlebt man die Geister dabei, wie sie einen Lehrer verschrecken, in dem sie mit einem Skelett und anderen Utensilien herumhantieren. Schmunzeln ist durchgehend garantiert. Es gibt aber auch ruhige und emotional süße Momente, in denen die Geister einfach nur versuchen, eine Verbindung zur Welt um sie herum aufzubauen.

Der Film lebt von einem gewissen 80er-Jahre-Feeling, was damit einhergehen mag, dass die Schüler 1986 umgekommen sind und sich natürlich ihrer Zeit entsprechend verhalten. Dem entgegen steht die Musik – beschwingte Party-Songs –, die mehrheitlich aus einer Zwischenzeit stammen: nicht den 80er Jahren, nicht den letzten Jahre, sondern den 90er Jahren. Whigfields „Saturday Night“ ertönt gleich zu Beginn und sorgt sofort für gute Laune. Ein Gefühl, das den Rest des Films über anhält. Ghost Glub mag kein großer Wurf sein, ist jedoch eine kleine Perle, die weit überraschender und unterhaltsamer ist, als man zuerst denken würde.

Ghost Club - Geister auf der Schule

Nicht jeder Geist ist gruselig. Aber amüsant können Geister schon sein. Zumindest dann, wenn sie im Mittelpunkt einer Komödie stehen, die amerikanischen Erzählmustern nicht hinterher hechelt, sondern sich auf eigene Stärken besinnt. Diese spanische Produktion gibt nie vor, mehr zu sein, als sie ist: nicht weniger als 90 vergnügliche Minuten.
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