Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Heruntergekommen und verängstigt hat sich der populäre Showmaster Chuck Barris (Sam Rockwell) in einem New Yorker Hotelzimmer verkrochen und fürchtet offensichtlich um sein Leben, dessen kuriose Geschichte er nun angelegentlich in ausführlichen Rückblicken schonungslos dem Zuschauer offenbart. Diese Geständnisse, bei denen der furchtsame Held weder auf beruflichem Terrain noch innerhalb seiner persönlichen Beziehungen auch nur annähernd sympathisch erscheint, basieren auf der Autobiographie Confessions of a Dangerous Mind des tatsächlichen Charles Hirsch „Chuck“ Barris, der darin mit der Behauptung für Furore sorgte, er habe jahrelang als Auftragskiller für die CIA gearbeitet. Geständnisse – Cofessions of a Dangerous Mind wurde 2002 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes uraufgeführt, gewann neben einigen Nominierungen und Auszeichnungen den Silbernen Bären der Berlinale 2003 für Sam Rockwell als Besten Darsteller und stellt das Regiedebüt von George Clooney dar.
Es kostet reichlich Geduld, immer wieder Penetranz und eine gehörige Portion Schleimerei, bis es dem ehrgeizigen Chuck Barris gelingt, seine eigene Show „The Dating Game“ im Fernsehen zu präsentieren, die zu einem dauerhaften Erfolg avanciert. Später wird die „Gong Show“ seine Popularität noch manifestieren, doch nicht einmal Barris’ Freundin Penny Pacino (Drew Barrymore) ahnt, dass der zynische, doch augenscheinlich harmlose Moderator insgeheim noch einen ganz anderen, ungleich gefährlicheren Job hat, für den ihn der CIA-Agent Jim Byrd (George Clooney) rekrutiert hat: Im Auftrag des Geheimdienstes legt Barris bei seinen Auslandsreisen unliebsame Gegenspieler um, nicht selten in Kooperation mit der hübschen Patricia Wilson (Julia Roberts), mit welcher er eine Affäre unterhält. Als ein Doppelagent einige CIA-Mitarbeiter eliminiert, ist sich auch Barris seines Lebens nicht mehr sicher und versteckt sich in einem Hotel in New York …

Mit einem komfortablen Budget, populären Akteuren, freundlicher Unterstützung durch kleine Auftritte berühmter Schauspielkollegen wie Brad Pitt und Matt Damon sowie pfiffigen Ideen aus der Feder des Drehbuchautors Charlie Kaufman hat George Clooney eine teils schrille, witzige Satire über die Figur des legendären Showmasters Chuck Barris inszeniert, die sich trotz einiger Längen und alberner Überzeichnungen durchaus sehen lassen kann. Sowohl das krude Fernsehgeschäft als auch ein oftmals skurril anmutendes Agententum werden hier humorig aufs Korn genommen, wobei der Film es innerhalb seiner Ausrichtung als deftiger Klamauk wohlweislich vermeidet, sich im Hinblick auf die Frage zu positionieren, inwieweit die Behauptungen Barris’ in Bezug auf seine CIA-„Karriere“ als seriös zu betrachten sind. Amüsant, mitunter bissig-böse und mit spaßigen Details aufwendig realisiert verliert Geständnisse – Cofessions of a Dangerous Mind insgesamt jedoch immer wieder zu viel an Fahrt, um wahrhaft zu überzeugen.

Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind

Heruntergekommen und verängstigt hat sich der populäre Showmaster Chuck Barris (Sam Rockwell) in einem New Yorker Hotelzimmer verkrochen und fürchtet offensichtlich um sein Leben, dessen kuriose Geschichte er nun angelegentlich in ausführlichen Rückblicken schonungslos dem Zuschauer offenbart.
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