Gay Sex In The 70s

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Wenn Du es nicht erlebt hast, dann erlebe es jetzt

Viel zu kurz ist diese gut 70minütige, nostalgisch angehauchte Dokumentation über die homosexuellen Ausschweifungen und Eskapaden im New York der 70er Jahre. Beginnend bei den Stonewall Unruhen von 1969, bei denen Homosexuelle sich Schlachten mit der Polizei lieferten, weil in einem Club eine Razzia durchgeführt wurde, über die reichlich promiske Phase danach, bis zu den ersten AIDS-Toten erzählt Gay Sex in the 70s anhand von Super 8-Aufnahmen, Fotos und Interviews von einem Lebensgefühl, dass mit Sex im Übermaß einher ging.
Objektiv betrachtet war es nur eine Frage der Zeit, bis das alles überkochen musste. Jederzeit und überall Sex haben und sich um sonst nichts kümmern – das kann nicht lange gut gehen. Ging es auch nicht: Mit dem Beginn der 80er war Schluss mit lustig und die meisten der Jungs tot. Auch bekommt man unweigerlich den Eindruck, dass in den 70ern jeder zweite Mann in New York schwul war – oder zumindest interessiert.

Bild und Ton sind angemessen, das Footage der 70er ist natürlich zerkratzt und ausgeblichen, was dem Gesamteindruck einer nostalgischen Flussfahrt nur zugute kommt. Unterlegt wird der Spaß, der auf einer colored DVD kommt, mit einem funky Soundtrack. Gay Sex in the 70s ist nicht nur für Homosexuelle eine lohnenswerte Investition. Auch Menschen, die sich mit Geschichte und den 70ern auseinandersetzen, können beruhigt ein Auge riskieren.

Gay Sex In The 70s

Viel zu kurz ist diese gut 70minütige, nostalgisch angehauchte Dokumentation über die homosexuellen Ausschweifungen und Eskapaden im New York der 70er Jahre.
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