Flight 93 – Es geschah am 11. September

Eine Filmkritik von Jean Lüdeke

Was geschah wirklich?

Es war, es ist und es wird auch wohl der schwärzeste Tag in der US-Kastrophen-Geschichte bleiben: der 11. September 2006: Am frühen Vormittag (Ortszeit) des 11. September 2001 verübte eine Gruppe islamistischer Selbstmordattentäter, die das Terrornetzwerk Al-Qaida dazu ausgebildet und beauftragt hatte, die bislang schwersten und folgenreichsten Terroranschläge in der Geschichte der USA. Sie entführten zwischen 8:10 Uhr und etwa 9:30 Uhr vier Passagierjets auf Binnenlandflügen, zwei davon in die Türme des World Trade Centers (WTC) in New York City und einen in das Pentagon in Arlington, Virginia. Ein weiteres Flugzeug, bekannt geworden als (United 93) mit bislang unbekanntem Anschlagsziel wurde durch Kämpfe zwischen Passagieren und Entführern in der Nähe von Pittsburgh, Pennsylvania zum Absturz gebracht.
Bei diesen so genannten Renegade-Fällen, (Überläufertum) starben insgesamt etwa 3.000 Menschen: 266 Passagiere in den Flugzeugen, ca. 2.600 Menschen im WTC und 125 Personen im Pentagon. "Heute sind wir alle Amerikaner", wusste der damalige deutsche Verteidigungsminister Peter Struck am darauf folgenden Tag äußerst intelligent zu philosophieren.

Es gibt diverse TV- und Dokumentarfilme zu diesem schrecklichen Thema, neben dem bald in den Kinos anlaufenden World Trade Center von Oliver Stone, machte auf jeden Fall ein dramatisches, semidokumentarisches Super-Gau-Epos von sich reden: An diesem besagten Tag überstürzten sich die schrecklichen Ereignisse, Gerüchte und angebliche Tatsachen bildeten einen moribunden Mix aus Halbwahrheiten und Vermutungen. Das betraf besonders den Flug 93, mit 36 Passagieren an Bord, vom Flughafen Newark bei New York City mit 41 Minuten Verspätung gestartet…

Mit von der tödlichen Partie: Die vier Terroristen Ziad Al Jarrah, Ahmed Alnami, Ahmad Al Haznawi und Saeed Alghamdi, die bald mit äußerster Brutalität die Gewalt über die Maschine an sich brachten. Aus den verzweifelten Telefonanrufen der Passagiere und Flugbegleiter ging hervor, dass sie mit Teppichmessern bewaffnet, die Crew und die Fluggäste bedrohten. Doch die Terroristen hatten die Rechnung ohne die Menschen an Bord der Boeing 757 gemacht. In dieser verzweifelten Lage beschlossen einige von ihnen, den Plan der Attentäter zu vereiteln, selbst um den Preis des eigenen Lebens. Mit Erfolg, denn der Jet erreichte sein mutmaßliches Angriffsziel nicht. Anstelle des Weißen Hauses, Camp David oder das Capitol zu treffen, stürzte die Maschine direkt am Rande eines Waldes in der Nähe von Shanksville im US-Staat Pennsylvania ab.
Bis heute aber war die eigentliche Ursache des Absturzes ein Rätsel, eines der vielen um die Ereignisse des 11. September. Waren es tatsächlich die Passagiere, die die Boeing gewaltsam zu Boden brachten? Diese immer wiederkehrenden, verzweifelten Fragen.

Regisseur Peter Markle (CSI) drehte ein erschütterndes, semi-dokumentarisches Drama: In nahezu Echtzeit werden die Ereignisse des Vormittags in Echtzeit vom Start der Maschine, über die Entführung des Flugzeugs bis hin zur Kollision mit dem zweiten Turm des World Trade Centers rekonstruiert; Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Wut, Trauer und Abschied, scheinbar mit seiner bewährten Handkamera und improvisierten Szenen aufgenommen, um den grausamen Geschehnissen die möglichste aller Realitäten zu verleihen. Pünktlich zum 5. Jahres-, und vor allem Todestag überrascht Peter Markle in Flight 93 mit einer perfiden Sachlichkeit, ohne filmische Dramatik zu verlieren. Und die geht zutiefst unter die Haut. Besonders Beeindruckend: Kein Super-Star dabei, relativ unbekannte Darsteller, so unbekannt und namenlos wie die unzähligen Todesopfer an diesem 11. September.

Flight 93 – Es geschah am 11. September

Es war, es ist und es wird auch wohl der schwärzeste Tag in der US-Kastrophen-Geschichte bleiben: der 11. September 2006.
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