FC Venus - Angriff ist die beste Verteidigung

Eine Filmkritik von Holger Lodahl

Fußball als Kampf der Geschlechter

Deutschland ist im Fußballfieber, und Fans warten ungeduldig auf die für sie wichtigsten Tage des Jahres. Während die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen ist auch im Kino zu beobachten, dass sich thematisch auf die Fußballweltmeisterschaft eingestellt wird. Den erfolgreichen Anfang machte Sönke Wortmann: Er huldigte in Das Wunder von Bern dem Sieg Deutschlands 1954, und je näher das Fußballereignis rückt, desto häufiger ist der Fußball auch im Kino zu finden: Die wilden Kerle wurde vor zwei Jahren zu einem Überraschungserfolg und hat schon zwei überaus besucherstarke Fortsetzungen nach sich gezogen. In Eine andere Liga geht es ernster zu: Für die an Krebs erkrankte Hayat ist Fußball eine Möglichkeit, ins Leben zurückzufinden. Als fußballverrückte Göre sieht sie im Sport das Ziel, dass sie die Krankheit überwinden lässt. Männer wie wir erzählt von einem schwulen Torwart, der seine Fußballehre retten will, und daher darf seine Mannschaft den Heteros zeigen, wie man das Runde ins Eckige befördert.
Die Weltmeisterschaft rückt näher, und wieder kommt mit FC Venus ein Film in die Kinos, in dem der Fußball im Mittelpunkt steht: Paul (Christian Ulmen) und Anna (Nora Tschirner) werden aus ihrer Berliner Großstadtidylle gerissen: Paul bekommt einen Notruf aus seiner Heimatstadt Imma: Fußballverein „Eintracht Imma“ kann nur noch mit Pauls Hilfe vor dem Abstieg gerettet werden – sagen wenigstens die Kumpels in der Kleinstadt. Mit Tricks und Mühe kann Paul seine Anna nach Imma locken. Anna kann die Fußball-Leidenschaft ihres Freundes gar nicht verstehen. Sie sieht dann auch ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Alles dreht sich hier um Fußball: In den Schlafzimmern liegt Kunstrasen, die Bettwäsche zeigt Effenberg und Hochzeiten werden ziemlich unromantisch auf dem Fußballplatz gefeiert. Und nicht nur Anna ist genervt: Auch die Frauen des Ortes sind angefressen von der Tatsache, dass das runde Leder mehr Aufmerksamkeit von den Männern bekommt als sie selber. Die Frauen wollen sich das nicht länger gefallen lassen und planen einen Gegenangriff: Mit einem Fußballspiel soll ein für allemal geklärt werden, wie es weitergehen soll: Wenn die Frauen gewinnen ist für die Männer Schluss mit Fußball; wenn aber die Männer siegen, dürfen die Frauen nie wieder meckern!

Die Männer sehen sich schon als Sieger: „Ha! Elf Hausfrauen sollt Ihr sein!“ Tatsächlich haben die Frauen erst einmal keine Ahnung vom Fußballspielen. Aber mit jeder Menge weiblichem Geschick beginnen sie zu trainieren, lernen eine Menge über Lederkicken und bekommen sogar Unterstützung von einem echten Couch, der die Frauen vom FC Venus bis zum Umfallen quält: Kondition, Technik, Ausdauer – jeden Tag volles Programm. Die Frauen trainieren so hart, dass die Männer kalte Füße bekommen. Und als das spannende Finale startet, bleibt keine Träne trocken: Der FC Venus macht den Kerlen auf dem Rasen ganz schon die Hölle heiß. „Das sind doch nur Frauen!“ brüllen sie verzweifelt und müssen merken, dass die Gattinnen mehr können als am Herd stehen!

Obwohl FC Venus vordergründig ein Film um Fußball ist, geht es im Grunde um etwas anderes: Hier wird der Geschlechterkampf zwischen Männern und Frauen auf dem Rasen mit dem runden Lederding ausgetragen: Die Frauen müssen sich gegen ihre arroganten Männer durchsetzen. Daher ist FC Venus eine tolle Komödie mit toller Musik und forschen Sprüchen, die mit allen Vorurteilen spielt, die schon immer zwischen Männer und Frauen hin und her gekickt wurden. Aber der wahre Kampf der Geschlechter wird erst stattfinden, wenn im Juni die WM in Deutschland stattfindet: Die Männer besetzen Fernseher und Couch, während sie alles um sich herum vergessen werden. Aber sollen sie doch: Die Frauen können dann endlich mal wieder in Ruhe ins Kino gehen.

FC Venus - Angriff ist die beste Verteidigung

Deutschland ist im Fußballfieber, und Fans warten ungeduldig auf die für sie wichtigsten Tage des Jahres.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

schneckerl · 30.05.2006

Ich kann den Film allen Frauen nur empfehlen! Für Männer ist der Film wohl eher nichts!

sonni · 08.05.2006

Der wohl genialste film des jahres!

Gast · 02.05.2006

wer Spaß haben möchte, wer gern lacht sich auch mal über bodenständigen Humor amüsieren mag, der sollte sich einen vergnüglichen Abend mit Freunden und diesem Film gönnen. Es lohnt sich.

· 27.04.2006

super film, erst recht mit nora und christian.

Biet Joo · 26.04.2006

alt-sexistischer Dreck, aufgewärmte Gags aus anderen Filmen, ein Film für einsame Männer über 50, die einiges in ihrem Leben, wie Liebe, verpasst haben. Ein sehr unnötiger Streifen.

· 22.04.2006

Genial lustiger film!! = ))))

anne · 22.04.2006

Toller film, absolut sehendswert!!!

· 20.04.2006

hab den film im sneak gesehn. war wirklich witzig, ich hatte eigentlich einen ziemlichen müll erwartet.