Ein großer und ein kleiner Gauner

Eine Filmkritik von Björn Schmitt

Sonntag, 08.09.2013, 3Sat, 00:20 Uhr

Das hatte sich Aristide Bronsky (Claude Brasseur) sicher anders vorgestellt. Nach einer zwielichtigen Gaunerkarriere hat er sich an der südfranzösischen Küste zur Ruhe gesetzt und leitet dort als „ehrbarer Bürger“ ein Busunternehmen. Doch plötzlich taucht sein alter Kollege Emile Morland (Yves Montand) auf und erinnert ihn an seine allzu gern vergessene Vergangenheit.
Morland plant einen letzten Coup und Bronksy soll ihm dabei helfen. Dieser reagiert zwar zunächst ablehnend und widerwillig auf das Angebot seines alten Freundes, lässt sich dann aber doch überzeugen – die Aussicht auf eine hohe Geldsumme und die Enthüllung, dass Morland ernsthaft erkrankt sei, schaffen es, Gier und Mitgefühl seines Partners anzustacheln. Zusammen mit der Jungschauspielerin Armandine (Agostina Belli) machen sie sich auf nach Italien, um einen kühnen Entführungs- und Erpressungsplan über die Bühne zu bringen. Mit einem Ablenkungsmanöver sollen Armandine und Bronsky den Multimillionär Yussuf Rifai täuschen, während dessen Kind durch den kleinen „ausgeliehenen“ Tony (Aldo Maccione) ausgetauscht wird. Obwohl der Plan gelingt, stehen die Gauner schon bald vor einem Problem: der Multimillionär Rifai konnte seinen Sohn sowieso nie besonders leiden und hat sich zudem in den kleinen Tony verguckt.

Ein großer und ein kleiner Gauner von Claude Pinoteau (La Boum) ist eine pointiert inszenierte Komödie, die vor allem von ihren Darstellenden, allen voran Yves Montand (Lohn der Angst) und Claude Brasseur (Ein schönes Mädchen wie ich) getragen wird. Die Beiden bestechen durch komisches und körperbetontes Schauspiel und zollen dabei sowohl dem Stummfilm als auch der Commedia dell’arte Tribut. Trotz (oder gerade wegen) seiner kleineren Schwächen und einem allzu vorhersehbaren Drehbuch ist der Film ein durchaus unterhaltsames Spektakel, das den filmbegeisterten Zuschauer — sei es aufgrund der Darsteller oder den malerischen Kulissen — in süßes, nostalgisches Schwärmen versetzt.

Ein großer und ein kleiner Gauner

Das hatte sich Aristide Bronsky (Claude Brasseur) sicher anders vorgestellt. Nach einer zwielichtigen Gaunerkarriere hat er sich an der südfranzösischen Küste zur Ruhe gesetzt und leitet dort als „ehrbarer Bürger“ ein Busunternehmen. Doch plötzlich taucht sein alter Kollege Emile Morland (Yves Montand) auf und erinnert ihn an seine allzu gern vergessene Vergangenheit.
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