Ein fast perfektes Verbrechen

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Milla kämpft um ihren Sohn

Schauspielerin Famke Janssen ging lange mit dieser Geschichte schwanger. Die Finanzierung zu sichern war jedoch alles andere als leicht, im Sommer 2010 konnte sie Ein fast perfektes Verbrechen jedoch in Oklahoma drehen, wo Steuervergünstigungen es überhaupt erst möglich machten, das Projekt anzugehen.
Die aus der Ukraine stammende Olive (Milla Jovovich) zieht ihren Sohn alleine in den USA auf. Sie verlässt sich auf ihre Schlagfertigkeit und ihren Charme, während sie ihren Sohn und sich als Betrügerin über die Runden bringt. Dann wird Olive eingesperrt und das Paar Walt (Bill Pullman) und Mary (Marcia Cross) nehmen sich des Jungen an. Als Olive wieder freikommt, will sie ihren Sohn zurück, doch das ist ein härterer Kampf, als sie je erwartet hätte.

Janssens Regiedebüt ist ein kompetent umgesetzter Film, der den Geist echter Independent-Produktionen atmet, aber davon profitiert, namhafte Darsteller bieten zu können. Sie erhöhen das Material weit über das, was es eigentlich ist. Denn im Kern erzählt Janssen lediglich eine recht vorhersehbare, melodramatische Geschichte, die als Fernsehfilm der Woche auch nicht recht viel anders gestaltet gewesen wäre.

Das größte Problem des Films ist jedoch, dass seine zwei Teile nicht miteinander harmonieren. Im ersten Drittel gestaltet sich der Film als amüsante Gaunerkomödie, bei der es Spaß macht, Milla Jovovichs Figur beim Lügen und Betrügen zuzusehen. Als sie dann jedoch verhaftet wird, ändert sich die Tonalität schlagartig. Der ungestüme Humor des Anfangs verschwindet vollends, was bleibt ist ein sehr vorhersehbares Drama, das seiner Geschichte keine neuen Aspekte abgewinnen kann. Man merkt dem Film schon an, dass Janssen Passion und Enthusiasmus für ihren Stoff empfindet, er ist jedoch weder Fisch noch Fleisch und letzten Endes nur der Beleg dafür, dass vorhandenes Potenzial auch zu grenzenloser Enttäuschung führen kann.

Ein fast perfektes Verbrechen

Schauspielerin Famke Janssen ging lange mit dieser Geschichte schwanger. Die Finanzierung zu sichern war jedoch alles andere als leicht, im Sommer 2010 konnte sie „Ein fast perfektes Verbrechen“ jedoch in Oklahoma drehen, wo Steuervergünstigungen es überhaupt erst möglich machten, das Projekt anzugehen.
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