Drei Fremdenlegionäre

Eine Filmkritik von Martin Beck

Das letzte Remake

„Obskur“ ist das richtige Wort für Drei Fremdenlegionäre, einer Parodie auf sandige Abenteuerfilme im allgemeinen und die anderen beiden Drei Fremdenlegionäre-Filme im speziellen – was nur Sinn ergibt, wenn man weiß, dass die allen drei Filmen zugrunde liegende Geschichte Beau Geste heißt (geschrieben von Percial Christopher Wren) und der Originaltitel des hier auf dem Prüfstand stehenden Werks The Last Remake of Beau Geste lautet.
Obwohl, „Sinn“ ist höchstens relativ zu verstehen. Drei Fremdenlegionäre dreht mächtig am Klamaukrad und erinnert mehr als einmal an klassische Mel-Brooks-Parodien, die ZAZ-Filme oder – aus der Ferne – an Monty Python. Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Marty Feldman, der Zeit seines Lebens (zu Recht) glaubte, schiefe Glubschaugen wären ein Freibrief für grenzenlosen Unsinn, kurbelt unermüdlich an der Gagmaschine und haut dabei alles zwischen genial und platt raus.

Ausgehend von einer grundsätzlich ernsten Geschichte, die zwei ungleiche Brüder (Marty Feldman und Michael York) zusammen mit dem berühmtem Blauwasser-Diamanten in die Fremdenlegion flüchten lässt, bekommt praktisch jede Szene absurde Hintergrund-Gags, Kalauer und Screwball-Pfeffer verpasst. Ganz am Anfang ertönt ein Soldatenchor mit den Worten „Wo ist nur der Feind, wir wolln ihn verhaun — Wir killen die Männer und schänden die Fraun“, der Ausbilder trägt ein Holzbein, genauso wie sein Pferd, schäumende Richter verhängen eine Gefängnisstrafe von 959 Jahren und nochmal der Ausbilder (übrigens gespielt von Peter Ustinov) sagt zu seinen Rekruten: „Ich verachte euch alle. Und ich kenne euch noch nicht mal.“

Undsoweiterundsofort. Drei Fremdenlegionäre müht sich redlich um Lacher, die auch kommen, aber leider nicht in der Mel-Brooks-Lautstärke und auch nicht genauso häufig wie die Gags. Zwischen den Höhepunkten, zu denen auf jeden Fall die herrlichen Stummfilm-Parodien und Peter Ustinov gehören, verfranst vieles in albernem Treibsand und müden „nudge nudge“-Peinlichkeiten, zu denen sich dann ungefähr um die Stunden-Marke eine gewisse Beliebigkeit der Inszenierung gesellt. Marty Feldman hat sicher das Herz am richtigen Komödienfleck, doch hier scheint deutlich durch, dass seine drei Credits zwei zu viel waren.

Drei Fremdenlegionäre wird gerne mit Dotterbart verglichen, ebenfalls eine hättekönntesollte-Produktion, die einfach zu wenig fokussiert die Spoof-Agenda annimmt und trotz formidabler Produktion und Besetzung als etwas zielloser Flickenteppich dahintreibt. Der Film hier sieht wirklich toll aus, hat durchaus auch inspirierte Momente und weiterhin noch Ann-Margret, Spike Milligan, Terry Thomas, James Earl Jones und Trevor Howard, doch trotzdem mag der Funke nicht so recht überspringen. Die Legende besagt ja, dass das Studio den Film an sich gerissen und stark geschnitten hat, nur ob die vollständige Fassung auf einmal den Humorhimmel öffnen würde, darf entschieden bezweifelt werden.

Drei Fremdenlegionäre bleibt ein immerhin spannendes bis unterhaltsames Kuriosum, das mit der vorliegenden DVD seine Premiere auf Scheibe feiert und somit Sammler nachhaltig entzücken wird. Eine besondere Erwähnung verdient noch die deutsche Synchro, die in bester siebziger-Jahre-Tradition Kalauer-Quatsch a-go-go serviert. Wer genau der dritte Fremdenlegionär ist, neben den beiden Brüdern, bedarf eines gesonderten Untersuchungsausschusses.

Drei Fremdenlegionäre

„Obskur“ ist das richtige Wort für „Drei Fremdenlegionäre“, einer Parodie auf sandige Abenteuerfilme im allgemeinen und die anderen beiden „Drei Fremdenlegionäre“-Filme im speziellen – was nur Sinn ergibt, wenn man weiß, dass die allen drei Filmen zugrunde liegende Geschichte „Beau Geste“ heißt (geschrieben von Percial Christopher Wren) und der Originaltitel des hier auf dem Prüfstand stehenden Werks „The Last Remake of Beau Geste“ lautet.
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