Django - Italo-Western-Box

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Der Weg zur Hölle führt an ihm vorbei… So ist es. Wurde der titelgebende Held in der Hochzeit des Spaghetti-Western wie kein Zweiter verheizt, gibt in dieser Box Gianni Garko sein Stelldichein: Keine Spur von Legende Franco Nero. Doch keine Sorge, die Luft ist hier nicht minder bleihaltig als in den berüchtigten Franco Nero-Vehikeln.

In 10.000 blutige Augen / 10.000 dollari per un massacro aus dem Jahr 1966 führt Django ein respektables Leben als Kopfgeldjäger. Erst ab 10.000 Dollar Prämie zieht er los, um zu töten. Als der Gangster Vasquez die hübsche Tochter des Schurken Mendoza entführt, wird Djangos nächster Auftrag sogar persönlicher Natur. Bald fliegen die Kugeln und spritzt das Blut. Auch für unter 10.000… 10.000 blutige Dollar ist einer der düstereren Filme des Genres und in einigen Momenten hart an der Grenze zur Gewaltverherrlichung. Selbst Wehrlose werden hier gnadenlos durchsiebt. Doch dank toller Kamera, sauberer Regie und spielfreudiger Besetzung, muss man den Film schon gesehen haben.

Django, der Bastard / Per 100,000 dollari ti ammazzo von 1967 wird geradezu biblisch: Eifersucht ist das Einzige, was Clint für seinen Bruder Johnny übrig hat. Als Clint erfährt, dass sein Bruder ein uneheliches Kind hat, will er ihn vom Hof jagen. Doch der Vater geht dazwischen – und stirbt. Clint beschuldigt kaltschnäuzig seinen Bruder, die Tat begangen zu haben. Johnny kommt ins Gefängnis. Als er nach zehn Jahren wieder entlassen wird, ist Johnny tot. Lang lebe Django! Und die Rache ist sein… Wieder sehr düster und brutal, ist Django, der Bastard ein Fest für jeden Westernfan. Doch Obacht: Der Film sollte nicht mit dem Anthony Steffen Film gleichen Titels verwechselt werden!

Aus dem Jahr 1968 stammt Django – Die Bibel ist kein Kartenspiel / Execution. Hier versucht sich John Richardson als Titelheld, der abgehalftert als Attraktion mit dem Schießeisen mit einer Freak Show durchs Land tingelt. Als Django von einem Kopfgeldjäger für einen Dieb gehalten wird, wird’s eng. Bald landet Django in der Folterkammer des Sadisten Sancho und wird samt seinem Häscher gefoltert. Doch Django hat noch ein Ass im Ärmel – und pokert hoch.
Django – Die Bibel ist kein Kartenspiel ist eigentlich kein richtiger Django. Der Titel wurde ihm aus kommerziellen Gründen übergestülpt. Trotzdem macht der Film Spaß und fällt nicht wesentlich von seinen zwei Kollegen, die in dieser schönen Box enthalten sind, ab.

Alle drei Filme sind erstmals uncut, die wieder eingefügten (kurzen) Szenen sind Italienisch mit Untertiteln. Bild, Ton und Extras sind vorbildlich. Bei Letzteren gibt es eine feine Dokumentation mit Garko, der viel von seiner Filmkarriere erzählt und aus dem Nähkästchen plaudert. Dazu gibt es Trailer und ein schickes, sehr informatives 24-seitiges Booklet sowie eine Soundtrack-CD mit raren Aufnahmen. Bravo Koch Media!
 

Django - Italo-Western-Box

Der Weg zur Hölle führt an ihm vorbei… So ist es. Wurde der titelgebende Held in der Hochzeit des Spaghetti-Western wie kein Zweiter verheizt, gibt in dieser Box Gianni Garko sein Stelldichein: Keine Spur von Legende Franco Nero. Doch keine Sorge, die Luft ist hier nicht minder bleihaltig als in den berüchtigten Franco Nero-Vehikeln.

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